12.12.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Vogelschutzgebiet – Kranich-Ranger für Kelbra

Kraniche am Himmel (BILD: MZ/ARCHIV)

VON HEINZ NOACK | 12.12.2014 10:33 Uhr 
Vogelschützer sehen die wachsenden Besucherzahlen am Stausee mit Sorge. Die Gästeströme sollen deshalb künftig besser gelenkt werden.

KELBRA. Rund 40 000 Kraniche rasteten in diesem Herbst wieder im Vogelschutzgebiet „Helmestausee Berga-Kelbra“. „Damit ist die Aufnahmefähigkeit des Gebietes erreicht“, zog Joachim Scheuer, Vorsitzender des Vereins Nordhäuser Ornithologen, ein erstes Resümee. „Die Vögel stehen dann auf den Schlafplätzen bereits sehr eng.“ Scheuer hatte mit weiteren Vereinsmitgliedern die abendlichen Zählungen vorgenommen. Deren konkrete Auswertung steht aber noch aus.

Reiche Vogelwelt am Stausee

Jährlich rasten im Vogelschutzgebiet Helmestausee Berga-Kelbra bis zu 40 000 Kraniche. Sie kommen aus dem nordrussischen und baltischen Gebieten, um auf ihrem Weiterflug in den Süden Europas bzw. nach Nordafrika eine Pause einzulegen. Die Tiere erholen sich kurzzeitig und sind auf Futter angewiesen.

In Thüringen wird ihnen eine Ablenkfütterung auf vorbereiteten Flächen angeboten. In Sachsen-Anhalt erfolgt das nicht.

Der Helmestausee Berga-Kelbra ist aber auch ohne Kraniche ein ornithologisch sehr reich ausgestattetes Gebiet. 124 Brutvogelarten haben die Nordhäuser Ornithologen hier festgestellt. Zu den Vögeln, die vermehrt rasten gehören mittlerweile auch die Silberreiher.

Die Besucher haben die Möglichkeit von Vogelbeobachtungstürmen zum Beispiel am Hauptdamm und am Zeltplatz bzw. an der Numburg die Vögel zu beobachten.

Mit gemischten Gefühlen sehen die Vogelschützer die wachsenden Besucherzahlen. „Das Interesse in der Bevölkerung ist sehr groß“, freut sich der Ornithologe. „Die Besucher kommen aus vielen Regionen der gesamten Bundesrepublik, inzwischen sogar aus Holland nach Kelbra.“ „Der abendliche Einflug ist ein beeindruckendes Naturschauspiel“, fügte Helga Bauersfeld, Vorsitzende des Fördervereins Numburg, hinzu. „Damit es so bleibt, müssen allerdings weitere Maßnahmen zum Schutz der Tiere und einer gefahrlosen sowie störungsfreien Beobachtung ergriffen werden.“ Frau Bauersfeld denkt dabei an „Kranich-Ranger“ zur Besucherlenkung. Astrid Koschorreck, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser, mit Sitz in Sundhausen, bestätigt, dass man damit auf der Nordhäuser Seite des Vogelschutzgebietes gute Erfahrungen gemacht habe. In diesem Herbst wurden zeitweise drei „Kranich-Ranger“ eingesetzt.

Der Nordhäuser Ornithologe Peter Höhns gehört zu den Kranichzählern. Mit Hilfe von Spektiven ist es möglich, aus großer Entfernung Alt- und Jungtiere voneinander zu unterscheiden und die Farbcodierungen abzulesen. (BILD: STEFFI ROHLAND)

Zwei Männer und eine Frau kontrollierten regelmäßig die Ablenkfutterflächen und hielten die Besucher davon fern. Im sachsen-anhaltischen Abschnitt wird es anders gehandhabt. Hier haben Mitarbeiter der Naturparkverwaltung Kyffhäuser und des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz abwechselnd Führungen angeboten. Sie wurden sehr gut angenommen, sind aber personalmäßig nicht weiter ausbaufähig. Außerhalb dieser Führungszeiten in den späten Nachmittagsstunden gab es auch andere Besucher. Sie wissen nicht, dass die Tiere tagsüber auf Futtersuche gehen und nur abends zu ihren Schlafplätzen in den Stausee zurückkommen. Auch denken viele von ihnen, dass man sich den Tieren bis auf eine kurze Distanz nähern kann. Hier ist nach Angaben der Fachleute künftig viel Aufklärungsarbeit nötig.

„Häufig haben sich Besucher auch nicht an das Betretungsverbot bestimmter Gebiete gehalten“, erklärte Helga Bauersfeld. „Manche ließen sogar ihre Hunde frei laufen.“ Dem soll künftig durch Aufklärungsarbeit der „Kranich-Ranger“ Abhilfe geschaffen werden. „Wir werden, entsprechend unserer Möglichkeiten, unsere Mithilfe anbieten“, erklärte Christiane Funkel, kommissarische Leiterin der Biosphärenreservatsverwaltung. „Es ist schon wichtig, dass die Besucher mehr über das Vogelschutzgebiet und die Kranichzüge erfahren.“ Harald Bock, Fachgebietsleiter im Biosphärenreservat, regte auch größere Schilder mit Verhaltensregeln an. „Die muss jeder sehen“, sagte er. „Sonst hat es kaum Zweck. Auch sollte darauf hingewiesen werden, wo sich die Tiere tagsüber aufhalten. Hier muss man sich vor Ort dem wachsenden Ansturm anpassen, sonst brauchen wir keine Besucherlenkung.“ (mz)

Quelle: www.mz-web.de

19.11.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz – Runder Tisch gegen die Krise

Biosphärenreservat «Karstlandschaft Südharz». (BILD: MZ-GRAFIK)

VON HELGA KOCH | 19.11.2014 09:37 Uhr | Aktualisiert 19.11.2014 09:47 Uhr
Anfang 2015 wollen Politiker und Unternehmer beraten, wie sich Wirtschaft und Umweltschutz im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz vereinbaren lassen. Clemens Ritter von Kempski schreibt in einem Offenen Brief von „Stillstand, Blockade und einem ressourcenfressenden Grabenkrieg.“

ROSSLA/MZ. Sollte Hermann Onko Aeikens (CDU), Landwirtschafts- und Umweltminister von Sachsen-Anhalt, am Montag durch Wickerode gefahren sein, dürfte er das große Plakat kaum übersehen haben. „Nein zum Biosphärenreservat, gegen politische Willkür und Enteignung“. Und dazu die Aufforderung in deutscher Frakturschrift, wie sie in rechten Kreisen gern verwendet wird: „Klagt nicht, kämpft!“ Doch selbst diese Entgleisung dürfte Aeikens nicht erschüttert haben. Denn er kennt die Bedenken gegen das seit 2009 ausgewiesene Biosphärenreservat im Südharz, spürt aber auch vermehrt Zustimmung. Die Bundestagsabgeordnete Uda Heller (CDU) sagte, sie bewundere Aeikens’ „große Geduld und sein Engagement“ für das Reservat. Der Minister hatte den ganzen Tag über Betriebe der Region besucht und zahlreiche Gespräche geführt.

Politiker aller Ebenen und Vertreter der Wirtschaft diskutierten fast zweieinhalb Stunden in Roßla, wie Wirtschaftsentwicklung und Umweltschutz vereinbar sein könnten. Sei ein Reservat, fragte der CDU-Landtagsabgeordnete André Schröder als Gastgeber, hinderlich oder eine Vermarktungschance? Und es gab sogar ein Ergebnis: Im ersten Quartal 2015 werden sich entscheidungsbefugte Vertreter des Ministeriums, der Gemeinde Südharz, aus Industrie und Tourismuswirtschaft am Runden Tisch treffen. Er soll durch einen neutralen, juristisch erfahrenen Moderator geleitet werden.

Dramatischer Schaden 

Dass Bewegung der Südharz-Region guttun würde, darin war man sich einig. Clemens Ritter von Kempski beschrieb die Situation aus seiner Sicht: „Stillstand, Blockade und ressourcenfressender Grabenkrieg. Konkret geht es um den Ringkampf ’Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz’.“ Der jetzige Zustand schade der Region dramatisch: „Wir stehen vor einem Scherbenhaufen mit ausschließlich Verlierern.“ Das sei nicht akzeptabel.

Clemens Ritter von Kempski

Clemens Ritter von Kempski (BILD:  )

Von Kempski formulierte und begründete drei Thesen in einem offenen Brief, den er an alle Teilnehmer der Gesprächsrunde richtete. Der Bürgermeister von Südharz, Ralf Rettig (CDU), fühlte sich – wie stets in solchen Debatten – verpflichtet, die Probleme im thüringischen Teil des Biosphärenreservats Röhn aufzuzählen, das er vor zwei Jahren besucht habe, und vor einer ähnlichen Entwicklung zu warnen. Dabei hatte er noch kurz zuvor der Bundestagsabgeordneten Uda Heller vorgeworfen, die von ihr genannten Zahlen zur positiven Entwicklung des Biosphärenreservats Schorfheide drückten ja nur das aus, was der Auftraggeber des Gutachtens habe hören wollen.

Von Kempskis offener Brief

Kein Tourismus ohne Rohstoffindustrie
Ohne die Rohstoffindustrie Gips und Holz gibt es keinen prosperierenden Tourismus im Südharz. – Über den Anblick des Gipsabbaus oder der Werkhallen der Holzindustrie hat sich kein Tourist je beschwert. Problematisch sind die leeren Gaststätten. In Stolberg sind Häuser zu verkaufen, andere verfallen. Helfen kann nur die Industrie mit neuen, gut dotierten Arbeitsplätzen, hohen Investitionen, stabiler Kaufkraft in der Region. Die Entwicklung der Industrie muss im Rahmen der Verfügung des Reservats für einen vernünftigen Zeitraum gesichert werden.

Industrie profitiert vom Tourismus
Die Industrie braucht und profitiert von der touristischen Entwicklung der Region. – Wer qualifizierte Fachkräfte haben oder ausbilden will, braucht mehr als einen Arbeitsplatz mit Lohn. Die qualifizierten Menschen haben in Deutschland die Wahl. Ein prosperierender Tourismus mit Gaststätten, Bars, Hotels, Geschäften, Attraktionen und kulturellem Angebot macht die Region auch für Fachkräfte interessant. Daher ist alles daran zu setzen, den Südharz – mit all seinen authentischen Kultur- und Naturschätzen – zu einer der attraktivsten Teilregionen Deutschlands zu machen.

Zusatz-Forderungen gefährden Reservat
Zusätzliche, womöglich versteckte Forderungen des Naturschutzes sind die größte Gefahr für die Etablierung des Reservats. – Ein nach Unesco-Kriterien ausgewiesenes und geführtes Biosphärenreservat ist ein auch für die Industrie akzeptables Konstrukt. Doch die von den Unesco-Kriterien abweichenden, oft aus den Naturschutzbewegungen kommenden Forderungen schüren Unsicherheit und Angst und führen letztlich zur Blockade. Diese gut gemeinte, aber fehlerhafte Entwicklung muss korrigiert und wieder mit Vertrauen erfüllt werden – mit justiziablen Verfügungen.

Rettig erinnerte, dass 2009 die Hälfte der Gemeinden im Südharz das Reservat abgelehnt habe. Auch der Gemeinderat von Südharz habe sich voriges Jahr dagegen entschieden: „Das bitte ich zu akzeptieren.“ Prompt musste er sich von Bergas Bürgermeisterin Marlies Schneeberg (CDU) erinnern lassen, dass sie einst beide auf der Gründungsurkunde des Reservats auf der ersten Seite unterschrieben hätten: „Wir waren uns einig, der Heimat Gutes zu tun.“ Sie sitze für die Wirtschaft und mit ihrem „halben grünen Herzen“ wegen des Siebengemeindewalds am Tisch. Es dürfe „keine versaute Gegend draus werden“, die man mit viel Geld wieder aufbauen müsse. Und sie erinnerte an die Milliarden zur Sanierung der Tagebaurestlöcher.

Christiane Funkel vom Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erläutert am Natureingang die Geschichte des Naturschutzgebietes um die Heimkehle. (BILD: ROHLAND)

Offensichtlich gibt es trotzdem noch viel Misstrauen. Etwa, ob in der Pflegezone, beispielsweise in Breitungen, Natur- und Mineraldünger erlaubt sei. Dazu erklärte die kommissarische Reservats-Chefin Christiane Funkel, dass es durch das Reservat keine zusätzlichen Einschränkungen gebe. Breitungen liege seit 1996 im Naturschutzgebiet. Damit sei das Ausbringen von Gülle, Jauche, Klärschlamm, Fäkalien und Abwasser tabu. Die Verordnung genehmige aber, Herbizide und Pestizide auf Acker- und Intensivgrünlandflächen einzusetzen und auch die Kirschfruchtfliege zu bekämpfen.

Und Minister Aeikens betonte, sowohl Industrieflächen als auch Land- und Forstwirtschaft könnten sich in der Region entwickeln. Er lud Rettig ein: Sollte ein Investor wegen des Reservats Bedenken haben oder abspringen wollen, „dann kommen Sie mit diesem Investor zu mir!“

Quelle: www.mz-web.de

16.10.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Tourismusverband Sangerhausen-Südharz – Wandertafel als Nummer 1

Diese neue Wandertafel des Tourismusverbandes Sangerhausen-Südharz steht jetzt auf dem Bahnhofsvorplatz. (BILD: HEINZ NOACK)

 

 

 

 

 

 

VON HEINZ NOACK | 16.10.2014 14:10 Uhr
Die neue Wandertafel auf dem Vorplatz des Sangerhäuser Bahnhofs ist gleich im doppelten Sinne eine Nummer 1. Sie weist als erste Tafel im Einstiegsort Sangerhausen auf den im Jahre 2012 eingeweihten Kaiser-Otto-Höhenweg in der Goldenen Aue hin und zum anderen ist sie der Start eines neuen Projektes des Tourismusverbandes Sangerhausen-Südharz.

SANGERHAUSEN. Dargestellt sind auf dieser Wandertafel der Verlauf des Kaiser-Otto-Höhenweges und des Wanderweges am Schlössschenkopf. Dazu gibt es noch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und gastronomische Einrichtungen in der Region. Damit wird künftig der vom Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue und dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz ins Leben gerufene Kaiser-Otto-Höhenweg an zentraler Stelle beworben. Über den aufgebrachten QR-Code kann sich jeder Interessierte mittels moderner Kommunikationstechnik weiterführende Informationen einholen. Den Beweis, dass es funktioniert, lieferte Christine Trebeck, stellvertretende Vorsitzende des Tourismusverbandes, mit ihrem Mobiltelefon. Binnen Sekunden war die Verbindung hergestellt und eine Kurzbeschreibung abrufbar.

„Künftig werden weitere Tafeln an den Einstiegsorten zu 16 ausgewählten Wanderrouten im Südharz und der Goldenen Aue folgen“, informierte Birgit Exner vom Tourismusverband. „Bis Ende 2015 sollen es insgesamt 17 Stück sein.“ Dazu ist auf jeden Fall finanzielle Unterstützung durch Sponsoren nötig, ergänzte sie Christine Trebeck. „Wir rufen besonders die gastronomischen Einrichtungen in der Region auf, sich zu beteiligen“, sagte sie. „Eine Liste der Aufstellungsorte kann in der Geschäftsstelle des Verbandes erfragt werden.“ (mz)

Quelle: www.mz-web.de

10.09.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Karstwanderweg Kreis Nordhausen – Auszeichnung vom Wanderverband

Wanderer auf dem Karstwanderweg (BILD: MZ)

VON HEINZ NOACK | 10.09.2014 13:32 Uhr
Der Deutsche Wanderverband würdigt das Engagement des Fördervereins Karstwanderweg Kreis Nordhausen und verleiht der länderübergreifenden Route das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“.

ROSSLA/MZ. Der Karstwanderweg hat auf der Wandermesse „TourNatur“ in Düsseldorf zum zweiten Mal das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ vom Deutschen Wanderverband verliehen bekommen. Damit ist sein Verbleib in der Premiumklasse der Wanderwege in Deutschland für die nächsten drei Jahre gesichert.

Die Auszeichnung überreichten Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, sowie Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes, an Andreas Heise, Vorsitzender des Fördervereins Karstwanderweg Kreis Nordhausen, stellvertretend für alle Akteure. Aus Mansfeld-Südharz nahmen Christiane Funkel, stellvertretende Leiterin des Biosphärenreservates „Karstlandschaft Südharz“ und Hans-Ulrich Hilpert, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Südharzer Karstlandschaft teil.

Für die Zertifizierung war der gesamte Weg im Vorfeld in vier Kilometer lange Abschnitte unterteilt und diese durch „Bestandserfasser“ nach vom Wanderverband vorgegebenen Kriterien bewertet worden. „Unseren 42 Kilometer langen Teil haben Michael Kriebel, Hans-Ulrich Hilpert und Inge Körber im Frühjahr kontrolliert“, erklärte Iris Brauner, Chefin des Vereins Südharzer Karstlandschaft. „Der Weg war in einem sehr guten Zustand, es gab keine Mängel.“ Außer den „Bestandserfassern“ hat der Karstwanderweg im Kreis noch sieben aktive Wegepaten. „Diese sind in Abständen von zwei bis drei Monaten unterwegs und melden aufgetretene Mängel an die Verwaltung des Biosphärenreservates“, fügte Funkel hinzu. „Unsere Landschaftspfleger bemühen sich, diese zügig abzustellen. Viele Schäden entstehen durch Witterungseinflüsse oder sind altersbedingt. Vandalismus kommt hier kaum vor.“

Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“

Das Zertifikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ (BILD: MZ)

Zu den Leistungen des Biosphärenreservates gehören jährlich rund tausend Arbeitsstunden, wie Holger Piegert, Leiter der Verwaltung, sagte: „Wir schneiden die Wege frei, ersetzen fehlende Markierungen und bauen Ruhezonen an attraktiven Stellen auf.“ In diesem Jahr kamen zehn neue Bänke und zwei Sitzgruppen dazu. Außerdem wurden Geländer erneuert. „In den nächsten Jahren müssen 40 verwitterte Erklärungstafeln ausgetauscht werden“, sagte Piegert. „Die Kosten dafür trägt das Biosphärenreservat.“ Brauner bedankte sich für die Unterstützung: „Ohne das Reservat hätten wir in der Region keinen Karstwanderweg mehr“, sagte sie. Das Qualitätssiegel gilt als Marketinginstrument, um den Weg bekannter zu machen. „Die Zertifizierung hat ihren Preis“, erklärte Frau Brauner. „Insgesamt hat sie für alle drei Länder fast 4 000 Euro gekostet.“ Ein Spiegel für die Attraktivität des Weges sind die „Sonntagswanderungen“, die in den Hauptwanderzeiten wöchentlich stattfinden. Die Teilnehmer kommen mittlerweile aus zahlreichen Bundesländern und nehmen weite Reisewege in Kauf. „Wir wünschen uns aber noch mehr Wanderer, so Brauner.

Quelle: www.mz-web.de

16.08.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

BUND pocht auf Biosphärenreservat Südharz

16.08.2014 15:39 Uhr

BUND fordert Schutz für die Gipskarstlandschaft. Foto: Michael Reichel/Archiv

BUND fordert Schutz für die Gipskarstlandschaft. Foto: Michael Reichel/Archiv

NORDHAUSEN. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Thüringen beharrt auf einem Schutz der einzigartigen Gipskarstlandschaft im Südharz. Die Initiative für ein Unesco-Biosphärenreservat müsse nach der Landtagswahl im September ohne Verzögerungen in Angriff genommen werden, forderte der BUND am Samstag. Die von Raubbau bedrohte Natur brauche schnellstmöglich eine nachhaltige Perspektive. Der BUND setzt sich seit der Wende für ein Ende des Gipsabbaus ein.

Der Gipskarst bietet zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten. Die vom Aussterben bedrohte Mopsfledermaus hat dort das bedeutendste Überwinterungsquartier Deutschlands. Auch Wildkatze, Feuersalamander und zahlreiche Orchideenarten sind noch zu finden. Statt die Landschaft abzubaggern, könne ein umfassendes Biosphärenreservat Südharz, das die drei Länder, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen umfasst, der Region langfristige Entwicklungschancen sichern, hieß es. (dpa)

Quelle: www.mz-web.de

16.08.2014 – Thüringer Allgemeine

BUND pocht auf Biosphärenreservat Südharz

16.08.2014 – 15:38 Uhr
Nordhausen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Thüringen beharrt auf einem Schutz der einzigartigen Gipskarstlandschaft im Südharz. Die Initiative für ein Unesco-Biosphärenreservat müsse nach der Landtagswahl im September ohne Verzögerungen in Angriff genommen werden, forderte der BUND am Samstag.

Kohnstein bei Niedersachswerfen liegt im Gipskarstgebiet. Archiv-Foto: Roland Obst

Kohnstein bei Niedersachswerfen liegt im Gipskarstgebiet. Archiv-Foto: Roland Obst

Die von Raubbau bedrohte Natur brauche schnellstmöglich eine nachhaltige Perspektive. Der BUND setzt sich seit der Wende für ein Ende des Gipsabbaus ein.

Der Gipskarst bietet zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten. Die vom Aussterben bedrohte Mopsfledermaus hat dort das bedeutendste Überwinterungsquartier Deutschlands. Auch Wildkatze, Feuersalamander und zahlreiche Orchideenarten sind noch zu finden. Statt die Landschaft abzubaggern, könne ein umfassendes Biosphärenreservat Südharz, das die drei Länder, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen umfasst, der Region langfristige Entwicklungschancen sichern, hieß es.

16.08.14 / dpa

Quelle: www.thueringer-allgemeine.de

16.08.2014 – Neue Nordhäuser Zeitung

UNTERSTÜTZUNG DURCH BUND

Sonnabend, 16. August 2014, 15:27 Uhr
Der BUND Thüringen begrüßt die klare Zusage von Heike Taubert, sich weiter für das Biosphärenreservat Südharz einzusetzen. Der Schutz der einzigartigen Gipskarstlandschaft muss schnellstmöglich begonnen werden…

Taubert lässt sich durch Elke Blanke informieren (Foto: A. Gruner)

„Der Besuch der SPD-Spitzenkandidatin in der Gipskarstregion ist ein positives Signal für den Südharz. Wir begrüßen die Zusage, nach der Landtagswahl die Initiative für ein UNESCO-Biosphärenreservat erneut einzubringen. Diesmal darf es aber keine Verzögerungen geben“, so Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen.

„Die vom Raubbau bedrohte Natur braucht endlich Schutz und eine nachhaltige Entwicklungsperspektive auch in der Regionalvermarktung und im Tourismus Dazu muss ein moderierter Prozesses mit den Bürgerinnen und Bürgern begonnen werden. Mit jeden Tag verschwindet unwiederbringlich ein Stück der Landschaft.“

Der BUND Thüringen hatte Landesumweltminister Jürgen Reinholz mehrfach auf die Umsetzung des Koalitionsziels zum Gipskarst gedrängt. Statt Regierungsbeschlüssen habe es aber nur Verzögerungstaktiken und bewusste Fehlinformationen gegeben.

Ron Hoffmann fordert deshalb klare Zusagen der nächsten Landesregierung. „Nur wenn die wirtschaftlichen und touristischen Belange mit den Schutzzielen in Einklang kommen, hat der Südharz eine Zukunft. Die Menschen müssen darauf vertrauen können, dass sie in die Entscheidung mit eingebunden werden und dass die Landesregierung ihre Versprechen einhält“, so Hofmann.

Hintergrund: Gemeinsam mit Bürgerinitiativen und den Betroffenen im Südharz setzt sich der BUND Thüringen seit der Wende für ein Endes des Gipsabbaus ein. Statt die weltweit einmalige Landschaft abzubaggern, könne ein drei Bundesländer umfassendes Biosphärenreservat Südharz langfristige Entwicklungschancen für die Region sichern.

Die Beispiele Rhön und Vessertal belegen, wie das internationale Gütesiegel „Biosphärenreservat“ die nachhaltige Entwicklung ganzer Regionen beschleunigt. Das abgestufte Zonierungskonzept ermögliche es, wertvolle Lebensräume naturschutzrechtlich zu sichern und nachhaltige Wirtschafts- und Nutzungsformen zu etablieren.

Zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten bietet der Gipskarst Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten. Die vom Aussterben bedrohte Mopsfledermaus hat hier das bedeutendstes Überwinterungsquartier Deutschlands. Auch Wildkatze, Feuersalamander und zahlreiche Orchideenarten sind noch zu finden.

Quelle: nnz-online.de

04.08.2014 – Neue Nordhäuser Zeitung

„WER LEBT IM BUCHENWALD“?

Montag, 04. August 2014, 09:48 Uhr
Der Regionalverband Harz als Natur- und Geoparkträger und das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz rufen zum Malwettbewerb auf. Und das müssen Sie tun, um ganz vorne mit dabei zu sein…

Wer raschelt am Waldboden? Wer flattert zwischen den hohen Baumkronen? Welche Pilze und Blumen wachsen im Buchenwald?

Alle Kinder sind dazu aufgerufen, ihre schönsten Ferienerlebnisse und Eindrücke in den heimischen Buchenwäldern zu Papier zu bringen. Ob mit Stift, Papier, Schere oder Stoff – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Aus allen Bildern werden die schönsten Werke ausgewählt und auf Schloss Stolberg in der Ausstellung „Buchen musst du suchen…!“ ausgestellt! Es warten tolle Preise für die Gewinner. Hier, im Natura 2000-Informationszentrum des Harzes können erste Ideen für die Bilder gesammelt werden. Auch rund um das Schloss sind einmalige Buchenwälder zu entdecken.

Einsendeschluss für die maximal DIN A3-großen Werke ist der 30. September 2014. Die Werke können im Schloss Stolberg oder in der Biosphärenreservatsverwaltung Karstlandschaft Südharz in Roßla abgegeben oder an unten stehende Adressen gesendet werden.

Für weitere Informationen: www.harzregion.de.

Quelle: nnz-online.de

11.07.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Karstlandschaft Südharz – Zukunft fürs Biosphärenreservat

Von Helga Koch, 11.07.2014 20:52 Uhr
Magdeburger Koalition will das Naturschutzgesetz des Landes ändern. Vorerst Verzicht auf den Unesco-Antrag und neue Struktur vorgesehen.

ROSSLA/MZ. Nun also doch: Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz hat Zukunft. Die CDU- und die SPD-Landtagsfraktion wollen nächste Woche einen gemeinsamen Gesetzentwurf in den Landtag einbringen, um das Naturschutzgesetz Sachsen-Anhalts zu ändern. Das haben CDU-Fraktionschef André Schröder und die SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Hampel am Freitag in einer kurzfristig anberaumten und mit Spannung erwarteten Pressekonferenz angekündigt.

Werde die Gesetzesänderung beschlossen, sagte Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU), „haben wir dann ein Biosphärenreservat nach nationalem Recht.“ Auf den Antrag an die Unesco werde verzichtet. Damit respektiere die Koalition, dass die Gemeinde Südharz als einzige Kommune die Anerkennung als Weltnaturerbe ablehnt. Aeikens signalisierte erneut, zu Gesprächen mit der Gemeinde bereit zu sein. Die Unesco-Anerkennung bleibe dennoch Ziel: „Ein internationaler Focus würde mehr internationale Kaufkraft in die Region bringen.“

Weiterhin kündigte der Minister an, im September den Beirat einzuberufen; der hat schon seit langem nicht mehr getagt. Und die Verwaltung werde umstrukturiert: „Wir kommen nicht umhin, Anpassungen beim Personal vorzunehmen.“ Zurzeit sieht der Plan 28 Mitarbeiter vor, wegen Altersteilzeit und langer Krankheit befinden sich 23 im aktiven Dienst. Voraussichtlich 2016 sollen es etwa 20 Stellen sein.

Die Verwaltung brauche einen neuen Standort mit viel Publikumsverkehr, so Aeikens: „Die gehört nicht auf den Hinterhof.“ Ob dies ein neues Informationszentrum an der „Heimkehle“ bei Uftrungen sein könnte, wie es schon mal im Gespräch war, ließ der Minister offen. Das hänge vom Geld und möglichen Gebäuden ab.

Schröder hielt an seiner Position fest, „dass Tourismus-Vermarktung und Umweltbildung mit der Entwicklung der Holz- und Rohstoffwirtschaft vor Ort vereinbar sind.“ In den vergangenen Jahren seien vier Millionen Euro Fördermittel zur Erweiterung der Industrie in Rottleberode geflossen. Jetzt werde „ein Stück Landesverwaltung im Landkreis gerettet und die Chance auf eine gute Regionalentwicklung im Einklang mit der Wirtschaft gesichert“.

Hampel sagte, dass ein Biosphärenreservat nach Landesrecht keine Abschwächung der Kriterien bedeute. „Die Kriterien für ein Biosphärenreservat nach Landesrecht sind bereits erfüllt.“ Die Zustimmung der Gemeinden zur Beantragung der Unesco-Anerkennung gehöre nicht dazu. Die Aufgaben würden gleichermaßen wahrgenommen, das Geld komme vom Land. Die Kritik vom Landesrechnungshof sei „unberechtigt“ gewesen.

Reservatsleiter Holger Piegert fiel nach all den Monaten der Unsicherheit ein Stein vom Herzen: „Das ist eine Verpflichtung für uns, an der Umsetzung des Rahmenkonzepts weiterzuarbeiten – mit den Menschen in der Region.“

Quelle: www.mz-web.de

11.07.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Aeikens zu Besuch in Roßla – Zukunft des Biosphärenreservats im Südharz steht zur Debatte

Von Helga Koch | Aktualisiert 11.07.2014 14:16 Uhr
Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens besucht am freitag die Verwaltung in Roßla. Gespannt wird erwartet, wie sich Aeikens zur Zukunft zur Zukunft des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz äußern wird.

ROSSLA/MZ. Mit Spannung wird am Freitagnachmittag ein Besuch von Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) in Roßla erwartet. Wie es hieß, werde sich der Landespolitiker zur Zukunft des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz äußern.

Alle Kommunen müssten zustimmen

Das Land Sachsen-Anhalt hatte das reichlich 30 000 Hektar große Reservat im Jahr 2009 per Allgemeinverfügung ausgewiesen. Die Gemeinde Südharz, auf deren Gebiet ein großer Teil des Gebietes liegt, lehnt bisher einen Antrag an die Unesco zur Anerkennung als Weltnaturerbe ab. Die Städte Allstedt und Sangerhausen sowie die Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ haben dagegen schon vor Jahren beschlossen, den Antrag an die Unesco unterstützen. Der könnte aber nur gestellt werden, wenn alle Kommunen zustimmen.

Der Landtag hatte im vergangenen Jahr fraktionsübergreifend die Landesregierung aufgefordert, das Ziel einer Anerkennung der Karstlandschaft Südharz als Biosphärenreservat nicht aufzugeben. Beim Gespräch werden auch der Chef der CDU-Landtagsfraktionschef André Schröder, die SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Hampel und die Reservats-Leitung dabei sein, hieß es.

Quelle: www.mz-web.de

27.06.2014 – Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt

Hampel: Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“ ist Gewinn für die Region – Ausweisung hat internationale Bedeutung

Auf Einladung des Arbeitskreises für Landwirtschaft und Umwelt der SPD-Landtagsfraktion trafen sich gestern Abgeordnete der SPD-Fraktion mit Martin Waldhausen als Vertreter des Nationalkomitees für das UNESCO-Programm „Man und Biosphäre“ (MAB) aus dem Bundesumweltministerium. Waldhausen hatte bis Juni diesen Jahres den Vorsitz des MAB-Nationalkomitees inne und war in dieser Funktion sehr intensiv mit dem Biosphärenreservat 2Karstlandschaft Südharz“ befasst. Das MAB-Nationalkomitee wirbt für die Umsetzung des MAB-Programms in Deutschland, d.h. für die Einrichtung und Gestaltung von Biosphärenreservaten als Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung.

Thema der Beratung war die Weiterentwicklung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz. Die Abgeordneten der SPD-Fraktion wollten vor allem in Erfahrung bringen, welche Erwartungshaltung das MAB-Nationalkomitee an das Land Sachsen-Anhalt hat und welche Lösungswege es für die derzeitige Situation sieht.

Hierzu erklärte Martin Waldhausen, er sei mit der klaren Botschaft des MAB-Komitees nach Sachsen-Anhalt gereist, die Abgeordneten und Landesvertreter darin zu bestärken, am Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“ festzuhalten. „Das MAB-Komitee wünscht sich ausdrücklich ein Biosphärenreservat im Südharz, gern auch mit UNESCO-Titel“, so Waldhausen.

Zudem sei das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz längst keine Ländersache mehr, sondern habe bereits internationale Bedeutung erlangt. Seit Jahren werde es international beworben und ist fester Bestandteil in allen wichtigen Publikationen der UNESCO über Biosphärenreservate geworden. „Deutschland hat nicht mehr viele Landschaften, die geeignet seien, ins Weltnetz der Biosphärenreservate aufgenommen zu werden“, erklärte Waldhausen. „Im Südharz ist das der Fall. Deshalb ist es so wichtig, diese einmalige Natur- und Kulturlandschaft zu einem UNESCO-Biosphärenreservat weiter zu entwickeln.“

Über diese positiven Botschaften freut sich vor allem Nadine Hampel, SPD-Wahlkreisabgeordnete und Vorstandsmitglied im Förderverein für das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. „Die Aussagen machen mir Mut und zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Hampel. „Es gehe nun darum, das anhängige Klageverfahren über die Allgemeinverfügung abzuschließen. Wir brauchen endlich Rechtssicherheit.“ Hinsichtlich der UNESCO-Anerkennung müsse es gelingen, die Menschen vor Ort zu überzeugen, dass das Biosphärenreservat ein Gewinn für die Region ist.

Dies sagte Hampel auch mit Blick auf den Bürgermeister der Gemeinde Südharz, Ralf Rettig. „Ich würde es begrüßen“, so Hampel. „Wenn Herr Rettig das nochmalige Gesprächsangebot von Minister Dr. Aeikens annehmen würde. Eine Vereinbarung zwischen Land und Kommune brächte für beide Seiten nur Vorteile und es gäbe keine Verlierer.“

Quelle: www.spd-lsa.de

26.05.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Einheitsgemeinde Südharz – Der Jüngste ist Baujahr ’86

Von Helga Koch, 26.05.2014 21:28 Uhr 
Zehn Parteien und Vereinigungen ziehen in den neuen Gemeinderat Südharz ein. Mit rund 18 Prozent der Stimmen und vier Sitzen erweist sich die CDU als stärkste politische Kraft in der Gemeinde. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,7 Prozent.

SÜDHARZ/MZ. Südharz ist rekordverdächtig, zumindest mit der Wahlbeteiligung von 51,7 Prozent bei der Gemeinderatswahl. Landesweite Vergleichsdaten werden allerdings erst am Mittwoch erwartet. Mit rund 18 Prozent der Stimmen und vier Sitzen erweist sich die CDU als stärkste politische Kraft in der Gemeinde, in der erstmals seit der Gebietsreform und der Zwangszuordnung von Stolberg und Wickerode ein gemeinsamer, 20-köpfiger Gemeinderat gewählt worden ist. 2009 traten die Christdemokraten nicht mal mit einer eigenen Liste an und schickten ihre Vertreter statt dessen über die Bürgervertretung Südharz ins Rennen.

Präsent sind diesmal außerdem die Linken und die FDP mit je zwei Sitzen sowie die SPD mit einem. Die Grünen haben den Sprung in den Gemeinderat nicht geschafft, auch Einzelbewerber Steffen Schneider ging leer aus. Dicht auf den Fersen folgt der CDU als zweitstärkste Kraft das Bündnis für den Südharz, das sich erst vor wenigen Wochen gegründet hat und sich unter anderem für die Anerkennung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz durch die Unesco einsetzen will; das Bündnis ist künftig mit drei Vertretern im Gemeinderat vertreten. Darunter Marcus Fritze, Jahrgang 1986, als Jüngster.

Den Einzug in das Gremium hat die Bürgervertretung Südharz erneut geschafft, und zwar mit bekannten Gesichtern: nämlich mit Frank Schrader und Thomas Reißner, Jahrgang 1940, als Ältestem. Ebenso gehören Jens Wernecke, René Volknandt oder Bernd Jödecke zu den „alten Hasen“ im Gemeinderat: Wernecke auf der Liste der Unabhängigen Wählergemeinschaft Bennungen, Volknandt und Jödecke für die Alternative Liste Südharz. Hinzu kommen die Freie Wählergemeinschaft Schwenda mit einem Ratsmitglied sowie die Uftrunger Liste – Zukunft Südharz, die zwei Vertreter stellen wird.

Der neue Gemeinderat setzt sich je zur Hälfte aus wiedergewählten und aus neuen Mitgliedern zusammen. Man darf also gespannt sein, welche Fraktionen sich bilden, wie die Ausschüsse besetzt werden, ob und wie „die Neuen“ für frischen Wind sorgen und wie es über die Grenzen der Parteien und Wählervereinigungen hinaus gelingt wird, Allianzen zu schmieden.

Außer dem neuen Gemeinderat gibt es 15 neue Ortschaftsräte in der Gemeinde, teils auch neue Ortsbürgermeister, die aus der Mitte des Ortschaftsrates noch zu wählen sind. Ortsbürgermeister, deren Amtszeit noch läuft, gehören automatisch dem neuen Ortschaftsrat an. Der neue Gemeinderat trifft sich wohl erstmals im Juni, die für Dienstag geplante Sitzung des „alten“ Rates findet dagegen nicht statt.

Quelle: www.mz-web.de

16.05.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Natur in Hainrode – Wiese soll kein Wald werden

Knabenkraut | Bild: Heinz Noack

Von Heinz Noack, 16.05.2014 20:12 Uhr 
Für ein Landschaftspflegeprojekts im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Die wiederhergestellte Streuobstwiese am Saugraben ist rund einen Hektar groß.

HAINRODE/MZ. Zufrieden blickt Lydia Gudat auf die wiederhergerichtete Streuobstwiese am Saugraben bei Hainrode. „In zwei bis drei Wochen kann die Agrargenossenschaft hier die ersten Rinder weiden lassen“, stellt sie fest. „Bis dahin ist das Grünfutter hoch genug.“ Frau Gudat ist Mitarbeiterin des Projektes „Nachhaltige Pflege und Entwicklung von FFH-Offenland-Lebensräumen im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz“, ins Leben gerufen vom Förderverein „Zukunft im Südharz“. Die wiederhergestellte Streuobstwiese am Saugraben ist rund einen Hektar groß und mit Kirschbäumen und Zwetschgen bestanden. Ziel war es, sie für eine Beweidung durch die Agrargenossenschaft wiederherzurichten. Dazu mussten im vergangenen Winter vor allem die Wildrosen und die Weißdornbüsche entfernt werden. Schon jetzt konnten die Akteure einen Erfolg vermelden: Bei der Frühjahrskontrolle wurden fast 800 Exemplare der Gewöhnlichen Natternzunge, einer seltenen Farnart, und rund 1300 Orchideen gezählt.

Seit Juni 2012 bemüht sich Projektleiterin Urte Bachmann Eigentümer und Nutzer fast zugewachsener Obstberge und Wiesen im Biosphärenreservat, bei einer entsprechenden Wiedereinrichtung der Flächen zu unterstützen. Ziel ist es, dadurch die Landschaft nachhaltig zu erhalten. Die Kosten werden in voller Höhe übernommen. Maßgabe ist lediglich, dass sich der Eigentümer verpflichtet, den nach der Pflege erreichten Zustand mindestens zehn Jahre zu erhalten. Sechseinhalb Hektar Offenlandflächen stehen nach fast zweijähriger Arbeit des Fördervereins in den Gemarkungen Hainrode, Pölsfeld, Obersdorf und Agnesdorf bisher zu Buche. Geplant ist, diese Pflegemaßnahmen weiterhin fortzusetzen.

„Der Aufwand für eine solche Wiederherstellung der alten Obstberge und Wiesen steigt mit jedem Jahr der Nichtnutzung“, erklärt Urte Bachmann. „Wenn man historische Landschaftsbilder mit dem heutigen Zustand vergleicht, weiß man wie schnell aus einer ungenutzten Streuobstwiese Wald werden kann. Das soll möglichst verhindert, die Kulturlandschaft erhalten werden.“

Der Aufwand für die Beantragung eines solchen Förderprojektes ist nicht gering. Aber es lohnt sich, wenn man die Ergebnisse sieht. „Die ausgewählten Flächen werden vorgegebenen Lebensraumtypen der FFH-Gebiete zugeordnet und sämtliche darauf wachsenden Pflanzenarten bestimmt“, informierte Lydia Gudat. „Daraus ergibt sich die Art und der Umfang der Pflegemaßnahme.“ Diese erfolgt ausschließlich durch Fachbetriebe aus der Region. „Der Zeitraum, in dem die Arbeiten ausgeführt werden können, ist durch den Naturschutz vorgegeben“, fügt Frau Bachmann hinzu. „Nach Abschluss findet eine Erfolgskontrolle statt. Um später auch Belege für eine Auswertung in der Hand zu haben, erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung der Maßnahmen. So können auch Fehleinschätzungen vermieden werden.“

Quelle: www.mz-web.de

01.05.2014 – Thüringer Allgemeine

Arbeitskreis hält Ausweisung des Unesco-Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz für dringend geboten

01.05.2014 – 07:05 Uhr
Nordhausen. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) begrüßt eindeutig den Vorstoß der Landesregierung des Landes Sachsen-Anhalt zur Ausweisung eines zirka 30.034 Hektar großen Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz als Unesco-Biosphärenreservat.

„Dieses von einer vielfältigen Fauna und Flora, geologischen Raritäten und kulturhistorischen Besonderheiten geprägte Gebiet am Rande der Goldenen Aue bedarf eines länderübergreifenden Schutzes mit internationalen Schutzstatus“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Eine Stärkung des Schutzstatus des Südharzes ergäbe sich zudem aus der Tatsache, wenn der Freistaat Thüringen und das Land Niedersachsen sich der Ausweisung anschließen würden, welche aus einer umfassenden und vielfältig geprägten Landschaft aus Karstgebieten, weitläufigen Buchenwäldern, Äckern, Streuobstwiesen, der Auenlandschaft der Thyra sowie Wiesen besteht.“

In dem Blickfeld verurteilt der AHA die Entscheidung der 23.638 Hektar großen Gemeinde Südharz, sich nicht der Schutzausweisung als Unesco-Biosphärenreservat anzuschließen. Somit klammere sich diese Gemeinde aus einer Entwicklung aus, welche neben dem Natur- und Landschaftsschutz auch Chancen für einen sanften, umwelt-, natur- und landschaftsverträglichem sowie bildungsorientiertem Tourismus eröffne. Daher appelliert der AHA an die Gemeinde Südharz, ihre Auffassung zu revidieren und sich für die Schutzausweisung als Unesco-Biosphärenreservat zu entscheiden.

Nach Auffassung des AHA wäre sogar eine Einbeziehung des Kyffhäuser-Gebirges mit der vorgelagerten Helmeaue bis Sangerhausen sowie die Heranführung nordwestlichen Grenzen des geplanten Biosphärenreservates bis an das Naturschutzgebiet Oberes Selketal in dem Abschnitt zwischen Güntersberge und Strassberg heran sehr sinnvoll. „Somit besteht die ökologisch sehr bedeutsame Möglichkeit der Schaffung eines großen ausgedehnten und gesicherten Biotopverbundraumes. Zudem drückt sich somit die Sicherung, der Schutz, der Erhalt und die Betonung einer landschaftlichen, ökologischen, kulturellen, historischen und archäologischen Vielfalt aus“, heißt es weiter.

Darüber hinaus vertritt der AHA die Meinung, dass eine Zerstückelung der 918 ha großen Kernzone in 16 Teilflächen als störend, hinsichtlich der Entwicklung eines besonderen Lebens- und Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen sowie der besonderen Landschafts- und Naturräumen, anzusehen ist. Hier bedürfe es einer entsprechenden Korrektur durch die Landesregierung.

Die Auffassung des Landesrechnungshofes Sachsen-Anhalts teilt der AHA insoweit, dass die Landesregierung noch in diesem Jahr bei der Unesco einen Antrag auf Anerkennung stellt.

Der AHA wäre nach eigener Auskunft auch bereit, im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten eine entsprechende ehrenamtliche Regionalgruppe zu bilden, welche sich der Ausweisung als Unesco-Biosphärenreservat sowie dem Schutz, Erhalt und der Entwicklung des Gebietet widmet.

Quelle: www.thueringer-allgemeine.de

29.04.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Karstlandschaft Südharz – Rechnungshof kritisiert Reservatsverwaltung ohne Reservat

Ein Quartett-Spiel mit Tieren und Pflanzen des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz gibt es bereits, die Anerkennung des Schutzgebietes durch die Unesco steht aber noch aus. Sachsen-Anhalt will den entsprechenden Antrag 2015 einreichen.  (Bild: Schumann)

Von Hendrik Kranert-Rydzy, 29.04.2014 08:02 Uhr | Aktualisiert 29.04.2014 10:02 Uhr 
Der Landesrechnungshof kritisiert die schleppende Ausweisung für das Schutzgebiet Karstlandschaft Südharz. Für das Land könnte ein finanzieller Schaden von mindestens 7 Millionen Euro entstehen.

MAGDEBURG/MZ. In Deutschland gibt es derzeit offiziell 15 Biosphärenreservate. Macht nicht mal eines je Bundesland, da könnte Sachsen-Anhalt stolz sein, dass es sogar auf zwei Biosphärenreservate kommt: Die Flusslandschaft Mittelelbe und die Karstlandschaft Südharz. Doch das stimmt nicht ganz. Während das Gebiet Mittelelbe von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannt ist, steht diese Anerkennung für die Karstlandschaft als Nummer 16 noch aus.

Ob es je dazu kommt, ist nach Ansicht des Landesrechnungshofs fraglich. Präsident Ralf Seibicke hat das Land jetzt aufgefordert, noch in diesem Jahr einen Antrag auf Anerkennung zu stellen – oder die seit zehn Jahren bestehende Reservatsverwaltung aufzulösen. Für das Land würde dies einen finanziellen Schaden von mindestens 7 Millionen Euro bedeuten.

Bereits 1992 beschlossen

Dabei hatte der Landtag bereits 1992 die Ausweisung eines entsprechenden Schutzgebietes beschlossen, 2009 war es vom Land per „Allgemeinverfügung“ ausgewiesen worden. Existent ist es aber de facto bis heute nicht – weil eben die Anerkennung durch die Unesco für diese ganz besondere Art von Schutzgebiet fehlt. Biosphärenreservate sind mehr als ein reines Naturschutzgebiet, in ihnen geht es um den Erhalt der biologischen Vielfalt, während der Mensch in, mit und von einer Region lebt.

Doch bereits seit 2002 existiert eine Reservatsverwaltung mit 30 Mitarbeitern mit Sitz im Örtchen Roßla. Bis 2012 zahlte das Land für diese Bediensteten 7 Millionen Euro, worauf Seibicke sich zu dem Kommentar hinreißen ließ: „Wir leisten uns seit über zehn Jahren eine Reservatsverwaltung ohne Reservat.“ Roßla gehört inzwischen zur Einheitsgemeinde Südharz – und das ist Teil des Problems der fehlenden Antragstellung. Vor gut einem Jahr hatte der Gemeinderat seine Zustimmung zur Ausweisung des Biosphärenreservats endgültig verweigert. Der Grund: Man fürchtet wirtschaftliche Nachteile für die strukturschwache Region.

Dabei ist das Umweltministerium den Kritikern schon weit entgegengekommen: So umfasst die besonders geschützte Kernzone ausschließlich Landesflächen – private Besitzer sind also nicht betroffen. Der Nachteil: Es gibt keine große, geschlossene Kernzone, sondern 16 Splitterflächen, von denen neun die geforderte Mindestgröße von 50 Hektar nicht erfüllen, so Seibicke. Er sieht darin die Gefahr, dass die Unesco daher dem Schutzgebiet die Anerkennung verweigert. „Das Land muss jetzt hoffen“, sagt Seibicke.

Antrag im Jahr 2015

Das Umweltministerium hingegen hält an der Ausweisung des Schutzgebiets fest, die Splitterflächen seien kein Problem, sagt Sprecher Detlef Thiel: „Das ist mit dem deutschen Unesco-Komitee besprochen. Es ist ganz unzweifelhaft davon auszugehen, dass die Unesco in Paris dem Antrag folgt.“ In diesem Jahr wolle man versuchen, „die letzten Zweifler zu überzeugen“, so Thiel. „Die Antragstellung bei der Unesco ist für 2015 geplant.“ Die Kritik des Rechnungshofs an einer Reservatsverwaltung ohne Reservat wies er zurück: „Die Arbeiten hätten auch so geleistet werden müssen.“ Eine Auflösung der Verwaltung, wie vom Rechnungshof gefordert, lehnt das Ministerium ab.

Quelle: www.mz-web.de

29.04.2014 – Volksstimme

 Karstlandschaft Südharz – Reservatsverwaltung ohne Reservat

Von Michael Bock, 29.04.2014 00:00 Uhr 
Der Landesrechnungshof hat in seinem am Montag in Magdeburg
vorgestellten Jahresbericht kritisiert, dass sich das Land im Südharz eine eigene Verwaltung für das Biosphärenreservat leistet – ohne ein Reservat zu haben.

Die typische Gipskarstlandschaft, hier bei Questenberg im Südharz, ist das Markenzeichen des Biosphärenreservats.

Die typische Gipskarstlandschaft, hier bei Questenberg im Südharz, ist das Markenzeichen des Biosphärenreservats. (Foto: Archiv)

Magdeburg l Der Landtag hat bereits 1992 beschlossen, die Karstlandschaft im Südharz als Biosphärenreservat zu entwickeln. Allerdings: Das Land hat bei der Unesco immer noch keinen Antrag auf Anerkennung gestellt.

Obwohl diese Anerkennung noch nicht sicher ist, leistet sich das Land seit mittlerweile zwölf Jahren eine vollständige Reservatsverwaltung in Roßla. Laut Rechnungshof arbeiten dort 30 Landesbedienstete. Bis heute seien hierfür Ausgaben von rund sieben Millionen Euro angefallen, errechneten die obersten Kassenprüfer.

Rechnungshofpräsident Ralf Seibicke sagte, dass dies gar nicht nötig gewesen sei. Grund: Die Unesco fordere innerhalb von drei Jahren nach der Anerkennung eines Biosphärenreservates, dass das jeweilige Land eine leistungsfähige Verwaltung für das Reservat aufbaue. Und erst dann müsse auch ein sogenanntes Rahmenkonzept erstellt werden. Aber: Im Südharz liegt ein solches schon jetzt vor. Kosten: 84.000 Euro.


Information – Karstlandschaft Südharz
Das Biospärenreservat Karstlandschaft Südharz liegt im Landkreis Mansfeld-Südharz. Es hat eine Größe von 30.034 Hektar. In diesem Gebiet befinden sich sechs Naturschutzgebiete mit einer Größe von 5075 Hektar. Es gibt eine ausgeprägte Tier- und Pflanzenvielfalt.


Gemeinde Südharz blockiert Anerkennung
Sollte die Unesco also das Gebiet nicht als Biosphärenreservat anerkennen, „wären die vorfristig getätigten Ausgaben weitgehend ohne künftigen Nutzen“, sagte Seibicke.

Gescheitert ist die Anerkennung bislang am Widerstand der Gemeinde Südharz. Diese befürchtet Einschnitte für die Wirtschaft vor Ort.

Der Rechnungshof fordert jetzt, im Fall einer erfolglosen Unesco-Antragstellung die Biosphärenreservats-Verwaltung „unverzüglich“ aufzulösen und das freiwerdende Personal für andere wichtige Aufgaben, etwa „Natura 2000“, einzusetzen.

Karstlandschaft Süd-Harz (Grafik: ProMedia Barleben GmbH)

Weniger Personal, ausgewählte Aufgaben
Das Umweltministerium wies die Vorwürfe des Rechnungshofes am Montag zurück. „Es ist völlig normal, dass eine Verwaltung auch schon vor der Anerkennung arbeitet“, sagte ein Sprecher. Schließlich müssten umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden: „Das beginnt bei der Information in der Region und endet bei der Unterstützung der lokalen und regionalen Akteure.“ Beispielhaft wurden der Ausbau des Karstwanderweges zum Qualitätswanderweg, der Aufbau eines Dorfladens oder die Unterhaltung von Streuobstwiesen genannt.

In einer Stellungnahme zum Rechnungshofbericht erklärte das Ministerium, dass bis zu den Entscheidungen bei der Kommunalwahl am 25. Mai „die Arbeit der Biosphärenreservatsverwaltung mit weniger Personal und auf ausgewählte Grundaufgaben reduziert fortgesetzt wird“. Bedienstete sollten „so weit wie möglich“ in andere Bereiche abgeordnet werden.

Quelle: www.Volksstimme.de

31.01.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Südharz – Rückenwind fürs Reservat

Von Helga Koch, 31.01.2014 18:47 Uhr 
In der Gemeinde Südharz entsteht ein neues Bündnis, das sich im neuen Gemeinderat auch für die Unesco-Anerkennung stark machen will. Wer für welchen Listenplatz beim „Bündnis für den Südharz“ zur Wahl stehen wird, soll im März entschieden werden.

SÜDHARZ/MZ. Das könnte spannend werden. In der Gemeinde Südharz formiert sich gegenwärtig ein „Bündnis für den Südharz“. Es will zur bevorstehenden Kommunalwahl am 25. Mai in den Gemeinderat einziehen. Wer dafür kandidiert und auf welchem Listenplatz stehen wird, entscheidet sich erst im März. Ab der kommenden Woche sind in den größeren Orten öffentliche Informationsveranstaltungen geplant.Vorerst haben der Wallhäuser Fritz Glaser, der als Person des Vertrauens im Vorfeld der Wahl den Kontakt zur Verwaltung halten werde, und der Hainröder Ortsbürgermeister Hans-Ulrich Hilpert (beide parteilos) die organisatorischen Fäden in der Hand. Sie werden, wie sie sagen, von einem knappen Dutzend Südharzer Bürger unterstützt – und wissen noch eine „geballte Macht“ von mehreren Vereinen, Unterstützern und Bündnispartnern fürs Biosphärenreservat hinter sich.

Eine naturverträgliche Regionalentwicklung

Als Ziele hat das Bündnis bislang sieben Schwerpunkte formuliert. Es will sich einsetzen für starke Ortschaften und lebendiges Vereinsleben, den Erhalt der Umwelt und ein Unesco-Biosphärenreservat im Südharz, kurze Schulwege durch den langfristigen Erhalt kleiner Dorfschulen und Kindertagesstätten. Hinzu kommen eine „gerechte Verteilung der finanziellen Mittel an die Ortschaften“, regionale Arbeitsplätze, eine naturverträgliche Regionalentwicklung und sanfter Tourismus sowie Familienfreundlichkeit.

Die Idee, als Bündnis zur Wahl anzutreten, hat ihren Grund: „Wir wollen etwas gestalten, weil wir mit dem bisherigen Geschehen im Gemeinderat völlig unzufrieden sind“, sagt Hilpert, der als Ortsbürgermeister fast jede Ratssitzung verfolgt und kürzlich der FDP den Rücken gekehrt hat. Es gebe etliche Ratsmitglieder, die sich schon seit langem nicht mehr beteiligen, nichts sagen, den Sitzungen fern bleiben oder aber auf verschiedene Weise befangen seien, etwa als Bedienstete der Gemeinde oder Mitglied der Feuerwehr. Deshalb wünsche sich das Bündnis „kluge und kompetente Köpfe, unabhängige und neue Leute“ für den Gemeinderat. Die Region biete ein riesiges Potenzial, das es gemeinsam durch alle Orte und mit den Menschen zu nutzen gelte.

Alles kein Problem?

Für die kommenden Wochen ist der Fahrplan in groben Zügen abgesteckt: Die erste Informationsveranstaltung findet am Montag, 3. Februar, 19 Uhr, im Wickeröder Hotel „Fünf Linden“ statt. Weitere Termine folgen in Stolberg, Roßla, Hayn, Schwenda und Rottleberode. Mit Plakaten, Handzetteln und demnächst über die Internetseite www.buendnis-suedharz.de will das Bündnis Kandidaten gewinnen, die den Mut haben, sich zu stellen. Am 10. März wird eine offene Wahlversammlung stattfinden, bei der sich die Kandidaten bewerben und vorstellen können und ihre Reihenfolge auf der Liste bestimmt wird. Glaser und Hilpert hoffen, dass sich die maximal möglichen 25 Kandidaten aufstellen lassen. Und sie sind felsenfest überzeugt, dass die nötigen, knapp 90 Unterstützerunterschriften auch kein Problem sein dürften.

Quelle: www.mz-web.de