12.12.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Vogelschutzgebiet – Kranich-Ranger für Kelbra

Kraniche am Himmel (BILD: MZ/ARCHIV)

VON HEINZ NOACK | 12.12.2014 10:33 Uhr 
Vogelschützer sehen die wachsenden Besucherzahlen am Stausee mit Sorge. Die Gästeströme sollen deshalb künftig besser gelenkt werden.

KELBRA. Rund 40 000 Kraniche rasteten in diesem Herbst wieder im Vogelschutzgebiet „Helmestausee Berga-Kelbra“. „Damit ist die Aufnahmefähigkeit des Gebietes erreicht“, zog Joachim Scheuer, Vorsitzender des Vereins Nordhäuser Ornithologen, ein erstes Resümee. „Die Vögel stehen dann auf den Schlafplätzen bereits sehr eng.“ Scheuer hatte mit weiteren Vereinsmitgliedern die abendlichen Zählungen vorgenommen. Deren konkrete Auswertung steht aber noch aus.

Reiche Vogelwelt am Stausee

Jährlich rasten im Vogelschutzgebiet Helmestausee Berga-Kelbra bis zu 40 000 Kraniche. Sie kommen aus dem nordrussischen und baltischen Gebieten, um auf ihrem Weiterflug in den Süden Europas bzw. nach Nordafrika eine Pause einzulegen. Die Tiere erholen sich kurzzeitig und sind auf Futter angewiesen.

In Thüringen wird ihnen eine Ablenkfütterung auf vorbereiteten Flächen angeboten. In Sachsen-Anhalt erfolgt das nicht.

Der Helmestausee Berga-Kelbra ist aber auch ohne Kraniche ein ornithologisch sehr reich ausgestattetes Gebiet. 124 Brutvogelarten haben die Nordhäuser Ornithologen hier festgestellt. Zu den Vögeln, die vermehrt rasten gehören mittlerweile auch die Silberreiher.

Die Besucher haben die Möglichkeit von Vogelbeobachtungstürmen zum Beispiel am Hauptdamm und am Zeltplatz bzw. an der Numburg die Vögel zu beobachten.

Mit gemischten Gefühlen sehen die Vogelschützer die wachsenden Besucherzahlen. „Das Interesse in der Bevölkerung ist sehr groß“, freut sich der Ornithologe. „Die Besucher kommen aus vielen Regionen der gesamten Bundesrepublik, inzwischen sogar aus Holland nach Kelbra.“ „Der abendliche Einflug ist ein beeindruckendes Naturschauspiel“, fügte Helga Bauersfeld, Vorsitzende des Fördervereins Numburg, hinzu. „Damit es so bleibt, müssen allerdings weitere Maßnahmen zum Schutz der Tiere und einer gefahrlosen sowie störungsfreien Beobachtung ergriffen werden.“ Frau Bauersfeld denkt dabei an „Kranich-Ranger“ zur Besucherlenkung. Astrid Koschorreck, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser, mit Sitz in Sundhausen, bestätigt, dass man damit auf der Nordhäuser Seite des Vogelschutzgebietes gute Erfahrungen gemacht habe. In diesem Herbst wurden zeitweise drei „Kranich-Ranger“ eingesetzt.

Der Nordhäuser Ornithologe Peter Höhns gehört zu den Kranichzählern. Mit Hilfe von Spektiven ist es möglich, aus großer Entfernung Alt- und Jungtiere voneinander zu unterscheiden und die Farbcodierungen abzulesen. (BILD: STEFFI ROHLAND)

Zwei Männer und eine Frau kontrollierten regelmäßig die Ablenkfutterflächen und hielten die Besucher davon fern. Im sachsen-anhaltischen Abschnitt wird es anders gehandhabt. Hier haben Mitarbeiter der Naturparkverwaltung Kyffhäuser und des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz abwechselnd Führungen angeboten. Sie wurden sehr gut angenommen, sind aber personalmäßig nicht weiter ausbaufähig. Außerhalb dieser Führungszeiten in den späten Nachmittagsstunden gab es auch andere Besucher. Sie wissen nicht, dass die Tiere tagsüber auf Futtersuche gehen und nur abends zu ihren Schlafplätzen in den Stausee zurückkommen. Auch denken viele von ihnen, dass man sich den Tieren bis auf eine kurze Distanz nähern kann. Hier ist nach Angaben der Fachleute künftig viel Aufklärungsarbeit nötig.

„Häufig haben sich Besucher auch nicht an das Betretungsverbot bestimmter Gebiete gehalten“, erklärte Helga Bauersfeld. „Manche ließen sogar ihre Hunde frei laufen.“ Dem soll künftig durch Aufklärungsarbeit der „Kranich-Ranger“ Abhilfe geschaffen werden. „Wir werden, entsprechend unserer Möglichkeiten, unsere Mithilfe anbieten“, erklärte Christiane Funkel, kommissarische Leiterin der Biosphärenreservatsverwaltung. „Es ist schon wichtig, dass die Besucher mehr über das Vogelschutzgebiet und die Kranichzüge erfahren.“ Harald Bock, Fachgebietsleiter im Biosphärenreservat, regte auch größere Schilder mit Verhaltensregeln an. „Die muss jeder sehen“, sagte er. „Sonst hat es kaum Zweck. Auch sollte darauf hingewiesen werden, wo sich die Tiere tagsüber aufhalten. Hier muss man sich vor Ort dem wachsenden Ansturm anpassen, sonst brauchen wir keine Besucherlenkung.“ (mz)

Quelle: www.mz-web.de

11.07.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Karstlandschaft Südharz – Zukunft fürs Biosphärenreservat

Von Helga Koch, 11.07.2014 20:52 Uhr
Magdeburger Koalition will das Naturschutzgesetz des Landes ändern. Vorerst Verzicht auf den Unesco-Antrag und neue Struktur vorgesehen.

ROSSLA/MZ. Nun also doch: Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz hat Zukunft. Die CDU- und die SPD-Landtagsfraktion wollen nächste Woche einen gemeinsamen Gesetzentwurf in den Landtag einbringen, um das Naturschutzgesetz Sachsen-Anhalts zu ändern. Das haben CDU-Fraktionschef André Schröder und die SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Hampel am Freitag in einer kurzfristig anberaumten und mit Spannung erwarteten Pressekonferenz angekündigt.

Werde die Gesetzesänderung beschlossen, sagte Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU), „haben wir dann ein Biosphärenreservat nach nationalem Recht.“ Auf den Antrag an die Unesco werde verzichtet. Damit respektiere die Koalition, dass die Gemeinde Südharz als einzige Kommune die Anerkennung als Weltnaturerbe ablehnt. Aeikens signalisierte erneut, zu Gesprächen mit der Gemeinde bereit zu sein. Die Unesco-Anerkennung bleibe dennoch Ziel: „Ein internationaler Focus würde mehr internationale Kaufkraft in die Region bringen.“

Weiterhin kündigte der Minister an, im September den Beirat einzuberufen; der hat schon seit langem nicht mehr getagt. Und die Verwaltung werde umstrukturiert: „Wir kommen nicht umhin, Anpassungen beim Personal vorzunehmen.“ Zurzeit sieht der Plan 28 Mitarbeiter vor, wegen Altersteilzeit und langer Krankheit befinden sich 23 im aktiven Dienst. Voraussichtlich 2016 sollen es etwa 20 Stellen sein.

Die Verwaltung brauche einen neuen Standort mit viel Publikumsverkehr, so Aeikens: „Die gehört nicht auf den Hinterhof.“ Ob dies ein neues Informationszentrum an der „Heimkehle“ bei Uftrungen sein könnte, wie es schon mal im Gespräch war, ließ der Minister offen. Das hänge vom Geld und möglichen Gebäuden ab.

Schröder hielt an seiner Position fest, „dass Tourismus-Vermarktung und Umweltbildung mit der Entwicklung der Holz- und Rohstoffwirtschaft vor Ort vereinbar sind.“ In den vergangenen Jahren seien vier Millionen Euro Fördermittel zur Erweiterung der Industrie in Rottleberode geflossen. Jetzt werde „ein Stück Landesverwaltung im Landkreis gerettet und die Chance auf eine gute Regionalentwicklung im Einklang mit der Wirtschaft gesichert“.

Hampel sagte, dass ein Biosphärenreservat nach Landesrecht keine Abschwächung der Kriterien bedeute. „Die Kriterien für ein Biosphärenreservat nach Landesrecht sind bereits erfüllt.“ Die Zustimmung der Gemeinden zur Beantragung der Unesco-Anerkennung gehöre nicht dazu. Die Aufgaben würden gleichermaßen wahrgenommen, das Geld komme vom Land. Die Kritik vom Landesrechnungshof sei „unberechtigt“ gewesen.

Reservatsleiter Holger Piegert fiel nach all den Monaten der Unsicherheit ein Stein vom Herzen: „Das ist eine Verpflichtung für uns, an der Umsetzung des Rahmenkonzepts weiterzuarbeiten – mit den Menschen in der Region.“

Quelle: www.mz-web.de

11.07.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Aeikens zu Besuch in Roßla – Zukunft des Biosphärenreservats im Südharz steht zur Debatte

Von Helga Koch | Aktualisiert 11.07.2014 14:16 Uhr
Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens besucht am freitag die Verwaltung in Roßla. Gespannt wird erwartet, wie sich Aeikens zur Zukunft zur Zukunft des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz äußern wird.

ROSSLA/MZ. Mit Spannung wird am Freitagnachmittag ein Besuch von Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) in Roßla erwartet. Wie es hieß, werde sich der Landespolitiker zur Zukunft des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz äußern.

Alle Kommunen müssten zustimmen

Das Land Sachsen-Anhalt hatte das reichlich 30 000 Hektar große Reservat im Jahr 2009 per Allgemeinverfügung ausgewiesen. Die Gemeinde Südharz, auf deren Gebiet ein großer Teil des Gebietes liegt, lehnt bisher einen Antrag an die Unesco zur Anerkennung als Weltnaturerbe ab. Die Städte Allstedt und Sangerhausen sowie die Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ haben dagegen schon vor Jahren beschlossen, den Antrag an die Unesco unterstützen. Der könnte aber nur gestellt werden, wenn alle Kommunen zustimmen.

Der Landtag hatte im vergangenen Jahr fraktionsübergreifend die Landesregierung aufgefordert, das Ziel einer Anerkennung der Karstlandschaft Südharz als Biosphärenreservat nicht aufzugeben. Beim Gespräch werden auch der Chef der CDU-Landtagsfraktionschef André Schröder, die SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Hampel und die Reservats-Leitung dabei sein, hieß es.

Quelle: www.mz-web.de

27.06.2014 – Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt

Hampel: Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“ ist Gewinn für die Region – Ausweisung hat internationale Bedeutung

Auf Einladung des Arbeitskreises für Landwirtschaft und Umwelt der SPD-Landtagsfraktion trafen sich gestern Abgeordnete der SPD-Fraktion mit Martin Waldhausen als Vertreter des Nationalkomitees für das UNESCO-Programm „Man und Biosphäre“ (MAB) aus dem Bundesumweltministerium. Waldhausen hatte bis Juni diesen Jahres den Vorsitz des MAB-Nationalkomitees inne und war in dieser Funktion sehr intensiv mit dem Biosphärenreservat 2Karstlandschaft Südharz“ befasst. Das MAB-Nationalkomitee wirbt für die Umsetzung des MAB-Programms in Deutschland, d.h. für die Einrichtung und Gestaltung von Biosphärenreservaten als Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung.

Thema der Beratung war die Weiterentwicklung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz. Die Abgeordneten der SPD-Fraktion wollten vor allem in Erfahrung bringen, welche Erwartungshaltung das MAB-Nationalkomitee an das Land Sachsen-Anhalt hat und welche Lösungswege es für die derzeitige Situation sieht.

Hierzu erklärte Martin Waldhausen, er sei mit der klaren Botschaft des MAB-Komitees nach Sachsen-Anhalt gereist, die Abgeordneten und Landesvertreter darin zu bestärken, am Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“ festzuhalten. „Das MAB-Komitee wünscht sich ausdrücklich ein Biosphärenreservat im Südharz, gern auch mit UNESCO-Titel“, so Waldhausen.

Zudem sei das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz längst keine Ländersache mehr, sondern habe bereits internationale Bedeutung erlangt. Seit Jahren werde es international beworben und ist fester Bestandteil in allen wichtigen Publikationen der UNESCO über Biosphärenreservate geworden. „Deutschland hat nicht mehr viele Landschaften, die geeignet seien, ins Weltnetz der Biosphärenreservate aufgenommen zu werden“, erklärte Waldhausen. „Im Südharz ist das der Fall. Deshalb ist es so wichtig, diese einmalige Natur- und Kulturlandschaft zu einem UNESCO-Biosphärenreservat weiter zu entwickeln.“

Über diese positiven Botschaften freut sich vor allem Nadine Hampel, SPD-Wahlkreisabgeordnete und Vorstandsmitglied im Förderverein für das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. „Die Aussagen machen mir Mut und zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Hampel. „Es gehe nun darum, das anhängige Klageverfahren über die Allgemeinverfügung abzuschließen. Wir brauchen endlich Rechtssicherheit.“ Hinsichtlich der UNESCO-Anerkennung müsse es gelingen, die Menschen vor Ort zu überzeugen, dass das Biosphärenreservat ein Gewinn für die Region ist.

Dies sagte Hampel auch mit Blick auf den Bürgermeister der Gemeinde Südharz, Ralf Rettig. „Ich würde es begrüßen“, so Hampel. „Wenn Herr Rettig das nochmalige Gesprächsangebot von Minister Dr. Aeikens annehmen würde. Eine Vereinbarung zwischen Land und Kommune brächte für beide Seiten nur Vorteile und es gäbe keine Verlierer.“

Quelle: www.spd-lsa.de

26.05.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Einheitsgemeinde Südharz – Der Jüngste ist Baujahr ’86

Von Helga Koch, 26.05.2014 21:28 Uhr 
Zehn Parteien und Vereinigungen ziehen in den neuen Gemeinderat Südharz ein. Mit rund 18 Prozent der Stimmen und vier Sitzen erweist sich die CDU als stärkste politische Kraft in der Gemeinde. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,7 Prozent.

SÜDHARZ/MZ. Südharz ist rekordverdächtig, zumindest mit der Wahlbeteiligung von 51,7 Prozent bei der Gemeinderatswahl. Landesweite Vergleichsdaten werden allerdings erst am Mittwoch erwartet. Mit rund 18 Prozent der Stimmen und vier Sitzen erweist sich die CDU als stärkste politische Kraft in der Gemeinde, in der erstmals seit der Gebietsreform und der Zwangszuordnung von Stolberg und Wickerode ein gemeinsamer, 20-köpfiger Gemeinderat gewählt worden ist. 2009 traten die Christdemokraten nicht mal mit einer eigenen Liste an und schickten ihre Vertreter statt dessen über die Bürgervertretung Südharz ins Rennen.

Präsent sind diesmal außerdem die Linken und die FDP mit je zwei Sitzen sowie die SPD mit einem. Die Grünen haben den Sprung in den Gemeinderat nicht geschafft, auch Einzelbewerber Steffen Schneider ging leer aus. Dicht auf den Fersen folgt der CDU als zweitstärkste Kraft das Bündnis für den Südharz, das sich erst vor wenigen Wochen gegründet hat und sich unter anderem für die Anerkennung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz durch die Unesco einsetzen will; das Bündnis ist künftig mit drei Vertretern im Gemeinderat vertreten. Darunter Marcus Fritze, Jahrgang 1986, als Jüngster.

Den Einzug in das Gremium hat die Bürgervertretung Südharz erneut geschafft, und zwar mit bekannten Gesichtern: nämlich mit Frank Schrader und Thomas Reißner, Jahrgang 1940, als Ältestem. Ebenso gehören Jens Wernecke, René Volknandt oder Bernd Jödecke zu den „alten Hasen“ im Gemeinderat: Wernecke auf der Liste der Unabhängigen Wählergemeinschaft Bennungen, Volknandt und Jödecke für die Alternative Liste Südharz. Hinzu kommen die Freie Wählergemeinschaft Schwenda mit einem Ratsmitglied sowie die Uftrunger Liste – Zukunft Südharz, die zwei Vertreter stellen wird.

Der neue Gemeinderat setzt sich je zur Hälfte aus wiedergewählten und aus neuen Mitgliedern zusammen. Man darf also gespannt sein, welche Fraktionen sich bilden, wie die Ausschüsse besetzt werden, ob und wie „die Neuen“ für frischen Wind sorgen und wie es über die Grenzen der Parteien und Wählervereinigungen hinaus gelingt wird, Allianzen zu schmieden.

Außer dem neuen Gemeinderat gibt es 15 neue Ortschaftsräte in der Gemeinde, teils auch neue Ortsbürgermeister, die aus der Mitte des Ortschaftsrates noch zu wählen sind. Ortsbürgermeister, deren Amtszeit noch läuft, gehören automatisch dem neuen Ortschaftsrat an. Der neue Gemeinderat trifft sich wohl erstmals im Juni, die für Dienstag geplante Sitzung des „alten“ Rates findet dagegen nicht statt.

Quelle: www.mz-web.de

16.05.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Natur in Hainrode – Wiese soll kein Wald werden

Knabenkraut | Bild: Heinz Noack

Von Heinz Noack, 16.05.2014 20:12 Uhr 
Für ein Landschaftspflegeprojekts im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Die wiederhergestellte Streuobstwiese am Saugraben ist rund einen Hektar groß.

HAINRODE/MZ. Zufrieden blickt Lydia Gudat auf die wiederhergerichtete Streuobstwiese am Saugraben bei Hainrode. „In zwei bis drei Wochen kann die Agrargenossenschaft hier die ersten Rinder weiden lassen“, stellt sie fest. „Bis dahin ist das Grünfutter hoch genug.“ Frau Gudat ist Mitarbeiterin des Projektes „Nachhaltige Pflege und Entwicklung von FFH-Offenland-Lebensräumen im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz“, ins Leben gerufen vom Förderverein „Zukunft im Südharz“. Die wiederhergestellte Streuobstwiese am Saugraben ist rund einen Hektar groß und mit Kirschbäumen und Zwetschgen bestanden. Ziel war es, sie für eine Beweidung durch die Agrargenossenschaft wiederherzurichten. Dazu mussten im vergangenen Winter vor allem die Wildrosen und die Weißdornbüsche entfernt werden. Schon jetzt konnten die Akteure einen Erfolg vermelden: Bei der Frühjahrskontrolle wurden fast 800 Exemplare der Gewöhnlichen Natternzunge, einer seltenen Farnart, und rund 1300 Orchideen gezählt.

Seit Juni 2012 bemüht sich Projektleiterin Urte Bachmann Eigentümer und Nutzer fast zugewachsener Obstberge und Wiesen im Biosphärenreservat, bei einer entsprechenden Wiedereinrichtung der Flächen zu unterstützen. Ziel ist es, dadurch die Landschaft nachhaltig zu erhalten. Die Kosten werden in voller Höhe übernommen. Maßgabe ist lediglich, dass sich der Eigentümer verpflichtet, den nach der Pflege erreichten Zustand mindestens zehn Jahre zu erhalten. Sechseinhalb Hektar Offenlandflächen stehen nach fast zweijähriger Arbeit des Fördervereins in den Gemarkungen Hainrode, Pölsfeld, Obersdorf und Agnesdorf bisher zu Buche. Geplant ist, diese Pflegemaßnahmen weiterhin fortzusetzen.

„Der Aufwand für eine solche Wiederherstellung der alten Obstberge und Wiesen steigt mit jedem Jahr der Nichtnutzung“, erklärt Urte Bachmann. „Wenn man historische Landschaftsbilder mit dem heutigen Zustand vergleicht, weiß man wie schnell aus einer ungenutzten Streuobstwiese Wald werden kann. Das soll möglichst verhindert, die Kulturlandschaft erhalten werden.“

Der Aufwand für die Beantragung eines solchen Förderprojektes ist nicht gering. Aber es lohnt sich, wenn man die Ergebnisse sieht. „Die ausgewählten Flächen werden vorgegebenen Lebensraumtypen der FFH-Gebiete zugeordnet und sämtliche darauf wachsenden Pflanzenarten bestimmt“, informierte Lydia Gudat. „Daraus ergibt sich die Art und der Umfang der Pflegemaßnahme.“ Diese erfolgt ausschließlich durch Fachbetriebe aus der Region. „Der Zeitraum, in dem die Arbeiten ausgeführt werden können, ist durch den Naturschutz vorgegeben“, fügt Frau Bachmann hinzu. „Nach Abschluss findet eine Erfolgskontrolle statt. Um später auch Belege für eine Auswertung in der Hand zu haben, erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung der Maßnahmen. So können auch Fehleinschätzungen vermieden werden.“

Quelle: www.mz-web.de

29.04.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Karstlandschaft Südharz – Rechnungshof kritisiert Reservatsverwaltung ohne Reservat

Ein Quartett-Spiel mit Tieren und Pflanzen des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz gibt es bereits, die Anerkennung des Schutzgebietes durch die Unesco steht aber noch aus. Sachsen-Anhalt will den entsprechenden Antrag 2015 einreichen.  (Bild: Schumann)

Von Hendrik Kranert-Rydzy, 29.04.2014 08:02 Uhr | Aktualisiert 29.04.2014 10:02 Uhr 
Der Landesrechnungshof kritisiert die schleppende Ausweisung für das Schutzgebiet Karstlandschaft Südharz. Für das Land könnte ein finanzieller Schaden von mindestens 7 Millionen Euro entstehen.

MAGDEBURG/MZ. In Deutschland gibt es derzeit offiziell 15 Biosphärenreservate. Macht nicht mal eines je Bundesland, da könnte Sachsen-Anhalt stolz sein, dass es sogar auf zwei Biosphärenreservate kommt: Die Flusslandschaft Mittelelbe und die Karstlandschaft Südharz. Doch das stimmt nicht ganz. Während das Gebiet Mittelelbe von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannt ist, steht diese Anerkennung für die Karstlandschaft als Nummer 16 noch aus.

Ob es je dazu kommt, ist nach Ansicht des Landesrechnungshofs fraglich. Präsident Ralf Seibicke hat das Land jetzt aufgefordert, noch in diesem Jahr einen Antrag auf Anerkennung zu stellen – oder die seit zehn Jahren bestehende Reservatsverwaltung aufzulösen. Für das Land würde dies einen finanziellen Schaden von mindestens 7 Millionen Euro bedeuten.

Bereits 1992 beschlossen

Dabei hatte der Landtag bereits 1992 die Ausweisung eines entsprechenden Schutzgebietes beschlossen, 2009 war es vom Land per „Allgemeinverfügung“ ausgewiesen worden. Existent ist es aber de facto bis heute nicht – weil eben die Anerkennung durch die Unesco für diese ganz besondere Art von Schutzgebiet fehlt. Biosphärenreservate sind mehr als ein reines Naturschutzgebiet, in ihnen geht es um den Erhalt der biologischen Vielfalt, während der Mensch in, mit und von einer Region lebt.

Doch bereits seit 2002 existiert eine Reservatsverwaltung mit 30 Mitarbeitern mit Sitz im Örtchen Roßla. Bis 2012 zahlte das Land für diese Bediensteten 7 Millionen Euro, worauf Seibicke sich zu dem Kommentar hinreißen ließ: „Wir leisten uns seit über zehn Jahren eine Reservatsverwaltung ohne Reservat.“ Roßla gehört inzwischen zur Einheitsgemeinde Südharz – und das ist Teil des Problems der fehlenden Antragstellung. Vor gut einem Jahr hatte der Gemeinderat seine Zustimmung zur Ausweisung des Biosphärenreservats endgültig verweigert. Der Grund: Man fürchtet wirtschaftliche Nachteile für die strukturschwache Region.

Dabei ist das Umweltministerium den Kritikern schon weit entgegengekommen: So umfasst die besonders geschützte Kernzone ausschließlich Landesflächen – private Besitzer sind also nicht betroffen. Der Nachteil: Es gibt keine große, geschlossene Kernzone, sondern 16 Splitterflächen, von denen neun die geforderte Mindestgröße von 50 Hektar nicht erfüllen, so Seibicke. Er sieht darin die Gefahr, dass die Unesco daher dem Schutzgebiet die Anerkennung verweigert. „Das Land muss jetzt hoffen“, sagt Seibicke.

Antrag im Jahr 2015

Das Umweltministerium hingegen hält an der Ausweisung des Schutzgebiets fest, die Splitterflächen seien kein Problem, sagt Sprecher Detlef Thiel: „Das ist mit dem deutschen Unesco-Komitee besprochen. Es ist ganz unzweifelhaft davon auszugehen, dass die Unesco in Paris dem Antrag folgt.“ In diesem Jahr wolle man versuchen, „die letzten Zweifler zu überzeugen“, so Thiel. „Die Antragstellung bei der Unesco ist für 2015 geplant.“ Die Kritik des Rechnungshofs an einer Reservatsverwaltung ohne Reservat wies er zurück: „Die Arbeiten hätten auch so geleistet werden müssen.“ Eine Auflösung der Verwaltung, wie vom Rechnungshof gefordert, lehnt das Ministerium ab.

Quelle: www.mz-web.de

29.04.2014 – Volksstimme

 Karstlandschaft Südharz – Reservatsverwaltung ohne Reservat

Von Michael Bock, 29.04.2014 00:00 Uhr 
Der Landesrechnungshof hat in seinem am Montag in Magdeburg
vorgestellten Jahresbericht kritisiert, dass sich das Land im Südharz eine eigene Verwaltung für das Biosphärenreservat leistet – ohne ein Reservat zu haben.

Die typische Gipskarstlandschaft, hier bei Questenberg im Südharz, ist das Markenzeichen des Biosphärenreservats.

Die typische Gipskarstlandschaft, hier bei Questenberg im Südharz, ist das Markenzeichen des Biosphärenreservats. (Foto: Archiv)

Magdeburg l Der Landtag hat bereits 1992 beschlossen, die Karstlandschaft im Südharz als Biosphärenreservat zu entwickeln. Allerdings: Das Land hat bei der Unesco immer noch keinen Antrag auf Anerkennung gestellt.

Obwohl diese Anerkennung noch nicht sicher ist, leistet sich das Land seit mittlerweile zwölf Jahren eine vollständige Reservatsverwaltung in Roßla. Laut Rechnungshof arbeiten dort 30 Landesbedienstete. Bis heute seien hierfür Ausgaben von rund sieben Millionen Euro angefallen, errechneten die obersten Kassenprüfer.

Rechnungshofpräsident Ralf Seibicke sagte, dass dies gar nicht nötig gewesen sei. Grund: Die Unesco fordere innerhalb von drei Jahren nach der Anerkennung eines Biosphärenreservates, dass das jeweilige Land eine leistungsfähige Verwaltung für das Reservat aufbaue. Und erst dann müsse auch ein sogenanntes Rahmenkonzept erstellt werden. Aber: Im Südharz liegt ein solches schon jetzt vor. Kosten: 84.000 Euro.


Information – Karstlandschaft Südharz
Das Biospärenreservat Karstlandschaft Südharz liegt im Landkreis Mansfeld-Südharz. Es hat eine Größe von 30.034 Hektar. In diesem Gebiet befinden sich sechs Naturschutzgebiete mit einer Größe von 5075 Hektar. Es gibt eine ausgeprägte Tier- und Pflanzenvielfalt.


Gemeinde Südharz blockiert Anerkennung
Sollte die Unesco also das Gebiet nicht als Biosphärenreservat anerkennen, „wären die vorfristig getätigten Ausgaben weitgehend ohne künftigen Nutzen“, sagte Seibicke.

Gescheitert ist die Anerkennung bislang am Widerstand der Gemeinde Südharz. Diese befürchtet Einschnitte für die Wirtschaft vor Ort.

Der Rechnungshof fordert jetzt, im Fall einer erfolglosen Unesco-Antragstellung die Biosphärenreservats-Verwaltung „unverzüglich“ aufzulösen und das freiwerdende Personal für andere wichtige Aufgaben, etwa „Natura 2000“, einzusetzen.

Karstlandschaft Süd-Harz (Grafik: ProMedia Barleben GmbH)

Weniger Personal, ausgewählte Aufgaben
Das Umweltministerium wies die Vorwürfe des Rechnungshofes am Montag zurück. „Es ist völlig normal, dass eine Verwaltung auch schon vor der Anerkennung arbeitet“, sagte ein Sprecher. Schließlich müssten umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden: „Das beginnt bei der Information in der Region und endet bei der Unterstützung der lokalen und regionalen Akteure.“ Beispielhaft wurden der Ausbau des Karstwanderweges zum Qualitätswanderweg, der Aufbau eines Dorfladens oder die Unterhaltung von Streuobstwiesen genannt.

In einer Stellungnahme zum Rechnungshofbericht erklärte das Ministerium, dass bis zu den Entscheidungen bei der Kommunalwahl am 25. Mai „die Arbeit der Biosphärenreservatsverwaltung mit weniger Personal und auf ausgewählte Grundaufgaben reduziert fortgesetzt wird“. Bedienstete sollten „so weit wie möglich“ in andere Bereiche abgeordnet werden.

Quelle: www.Volksstimme.de

31.01.2014 – Mitteldeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Südharz – Rückenwind fürs Reservat

Von Helga Koch, 31.01.2014 18:47 Uhr 
In der Gemeinde Südharz entsteht ein neues Bündnis, das sich im neuen Gemeinderat auch für die Unesco-Anerkennung stark machen will. Wer für welchen Listenplatz beim „Bündnis für den Südharz“ zur Wahl stehen wird, soll im März entschieden werden.

SÜDHARZ/MZ. Das könnte spannend werden. In der Gemeinde Südharz formiert sich gegenwärtig ein „Bündnis für den Südharz“. Es will zur bevorstehenden Kommunalwahl am 25. Mai in den Gemeinderat einziehen. Wer dafür kandidiert und auf welchem Listenplatz stehen wird, entscheidet sich erst im März. Ab der kommenden Woche sind in den größeren Orten öffentliche Informationsveranstaltungen geplant.Vorerst haben der Wallhäuser Fritz Glaser, der als Person des Vertrauens im Vorfeld der Wahl den Kontakt zur Verwaltung halten werde, und der Hainröder Ortsbürgermeister Hans-Ulrich Hilpert (beide parteilos) die organisatorischen Fäden in der Hand. Sie werden, wie sie sagen, von einem knappen Dutzend Südharzer Bürger unterstützt – und wissen noch eine „geballte Macht“ von mehreren Vereinen, Unterstützern und Bündnispartnern fürs Biosphärenreservat hinter sich.

Eine naturverträgliche Regionalentwicklung

Als Ziele hat das Bündnis bislang sieben Schwerpunkte formuliert. Es will sich einsetzen für starke Ortschaften und lebendiges Vereinsleben, den Erhalt der Umwelt und ein Unesco-Biosphärenreservat im Südharz, kurze Schulwege durch den langfristigen Erhalt kleiner Dorfschulen und Kindertagesstätten. Hinzu kommen eine „gerechte Verteilung der finanziellen Mittel an die Ortschaften“, regionale Arbeitsplätze, eine naturverträgliche Regionalentwicklung und sanfter Tourismus sowie Familienfreundlichkeit.

Die Idee, als Bündnis zur Wahl anzutreten, hat ihren Grund: „Wir wollen etwas gestalten, weil wir mit dem bisherigen Geschehen im Gemeinderat völlig unzufrieden sind“, sagt Hilpert, der als Ortsbürgermeister fast jede Ratssitzung verfolgt und kürzlich der FDP den Rücken gekehrt hat. Es gebe etliche Ratsmitglieder, die sich schon seit langem nicht mehr beteiligen, nichts sagen, den Sitzungen fern bleiben oder aber auf verschiedene Weise befangen seien, etwa als Bedienstete der Gemeinde oder Mitglied der Feuerwehr. Deshalb wünsche sich das Bündnis „kluge und kompetente Köpfe, unabhängige und neue Leute“ für den Gemeinderat. Die Region biete ein riesiges Potenzial, das es gemeinsam durch alle Orte und mit den Menschen zu nutzen gelte.

Alles kein Problem?

Für die kommenden Wochen ist der Fahrplan in groben Zügen abgesteckt: Die erste Informationsveranstaltung findet am Montag, 3. Februar, 19 Uhr, im Wickeröder Hotel „Fünf Linden“ statt. Weitere Termine folgen in Stolberg, Roßla, Hayn, Schwenda und Rottleberode. Mit Plakaten, Handzetteln und demnächst über die Internetseite www.buendnis-suedharz.de will das Bündnis Kandidaten gewinnen, die den Mut haben, sich zu stellen. Am 10. März wird eine offene Wahlversammlung stattfinden, bei der sich die Kandidaten bewerben und vorstellen können und ihre Reihenfolge auf der Liste bestimmt wird. Glaser und Hilpert hoffen, dass sich die maximal möglichen 25 Kandidaten aufstellen lassen. Und sie sind felsenfest überzeugt, dass die nötigen, knapp 90 Unterstützerunterschriften auch kein Problem sein dürften.

Quelle: www.mz-web.de

24.10.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Streit um Karstlandschaft – Rettig attackiert Schröder

24.10.2013 18:57 Uhr
Von Helga Koch
Der Bürgermeister von Südharz, Ralf Rettig, lehnt die Vorschläge seines Kreisvorsitzenden zum Biosphärenreservat als „Quatsch“ ab. Es solle sichergestellt werden, dass es keine Verschlechterung für Betriebe gibt.

SÜDHARZ/MZ. Neuer Streit ums Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz: Mit seinen Vorschlägen, eine Südharzkonferenz einzuberufen und eine Verordnung für das Reservat zu erarbeiten, stößt der Sangerhäuser CDU-Landtagsfraktionschef und Kreisvorsitzende seiner Partei, André Schröder, auf taube Ohren – auf jeden Fall bei seinem Parteifreund Ralf Rettig, Bürgermeister von Südharz. Denn das, was Schröder da vorschlägt, sagt Rettig, „ist alles Quatsch“.

Nun sind die unterschiedlichen Positionen beider Politiker bekannt. Und nicht neu. Denn als die Gemeinde Südharz als einzige den Antrag auf Anerkennung der Region als Unesco-Weltnaturerbe ablehnen wollte, hatte Schröder zu vermitteln versucht. Vergeblich. Umweltministerium und Gemeinderat konnten sich nicht auf eine von Rettig geforderte Vereinbarung einigen.

Verordnung gefordert

Deren Ziel sollte „die Grundlage für einen belastbaren und nachhaltigen Lösungsvorschlag zwischen der Wirtschaft, dem Naturschutz und der Gemeinde“ sein, so der Bürgermeister. Daraus sollte eine „fehlende und notwendige Verordnung“ abgeleitet werden, und sie sollte sichern, dass es „keine Verschlechterung für Wirtschaftsbetriebe“ gibt. Mitbestimmung sowie die Besetzung des Beirates der Reservatsverwaltung sollten analog zur Fläche im Reservat, Erweiterungsmöglichkeiten des Rottleberöder Gewerbegebietes sowie die ganzjährige, nachhaltige Nutzung der „Heimkehle“ verankert werden. So umfassende Garantien konnte der Minister nicht geben, hieß es. Südharz lehnte den Antrag an die Unesco ab, er wurde gar nicht erst gestellt.

Dennoch stimmte der Landtag geschlossen dafür, am Ziel der Unesco-Anerkennung festzuhalten. Dies hat vor allem Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) umzusetzen. Ende September schlug er dem Gemeinderat vor, eine Südharzkonferenz zu initiieren, darin auch die Bevölkerung einzubinden, und die Allgemeinverfügung durch eine Verordnung zu ersetzen.

Denn letzteres würde ja genau der von der Gemeinde bislang permanent vorgetragenen Forderung nach einer Verordnung statt der Allgemeinverfügung entsprechen. Sie würde inhaltlich, heißt es im Ministerium, nicht über die Regelungen der jetzigen Allgemeinverfügung hinausgehen. Statt dessen könnte sie eine breitere Beteiligung sichern und – so der Wunsch – die Akzeptanz für das Unesco-Reservat steigern.

Gespräch mit dem Gemeinderat

Nächste Woche, kündigt Rettig an, werde er noch mal mit dem Gemeinderat reden. Sein Vorschlag: „Der Landtag soll doch einfach die Vereinbarung billigen!“

Quelle: www.mz-web.de

22.10.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Karstlandschaft Südharz – 575.000 Euro fürs Biosphärenreservat

22.10.2013 16:30 Uhr | Aktualisiert 22.10.2013 17:48 Uhr
Von Helga Koch
Das Land Sachsen-Anhalt steht zum Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz. Der CDU-Landespolitiker André Schröder regt nun sogar eine „Südharzkonferenz“ an. Ein Planentwurf für den Haushalt 2014 sieht einen Betrag von 575.000 Euro für das Reservat vor.

ROSSLA/MZ. Die Befürworter des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz dürften – erst mal wieder – aufatmen: Das Land Sachsen-Anhalt steht zum Reservat. Und das soll sich auch im Haushalt fürs kommende Jahr widerspiegeln, wie André Schröder, Chef der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzender seiner Partei in Mansfeld-Südharz, jetzt versichert hat. Um den Diskussionsprozess um das umstrittene Reservat zu „befördern“, regt er eine „Südharzkonferenz“ an.

Schröder teilte der MZ im Zusammenhang mit den laufenden Beratungen zum Landeshaushalt 2014 mit, „dass auch im kommenden Jahr die Finanzierung der Biosphärenreservatsverwaltung in Roßla gesichert wird.“ Allerdings werde wegen der ablehnenden Haltung des Gemeinderates von Südharz weiterhin kein Antrag auf eine Anerkennung als Weltnaturerbe durch die Unesco erfolgreich sein.

Verbindliche Verordnung geplant

Schröder: „Nach wie vor findet bei einer Mehrzahl der Gemeindevertreter im Südharz die Unesco-Idee keine ausreichende Akzeptanz.“ Dies könne in Magdeburg nicht ignoriert werden. „Wir sichern aber im Landeshaushalt ab, dass der Diskussionsprozess fortgeführt werden kann.“ Die Allgemeinverfügung, die von der Gemeinde bislang gefordert worden sei, solle durch eine verbindliche Verordnung im Rahmen eines Verordnungsverfahrens ersetzt werden, kündigte der Politiker an. Darüber hinaus stelle er sich vor, dass das Land zur stärkeren Einbindung der Bevölkerung der Region eine „Südharzkonferenz“ initiiert.

Wie ein Sprecher des Umweltministeriums in Magdeburg sagte, sehe der Planentwurf für den Haushalt 2014 einen Betrag von 575 000 Euro für das Reservat im Südharz vor. Das sei fast identisch mit der Summe, die es in diesem Jahr zugewiesen bekommt – nämlich 578 000 Euro.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hatte in diesem Jahr einstimmig beschlossen, am Ziel der Unesco-Anerkennung für das reichlich 30 000 Hektar große Gebiet festzuhalten. Bisher ist der Antrag nicht gestellt worden, weil die Unesco die Akzeptanz durch die einheimische Bevölkerung als entscheidendes Kriterium für eine Aufnahme ins Weltnaturerbe erwartet. Das Reservat war 2009 durch die Landesregierung mit einer Allgemeinverfügung ausgewiesen worden.

Deutschlands Nummer 16?

In Deutschland bestehen gegenwärtig 15 Biosphärenreservate. Das Gebiet im Südharz könnte Nummer 16 werden. Allerdings lehnt das der Südharz-Gemeinderat mehrheitlich ab.

Quelle: www.mz-web.de

11.11.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Naturschützer zweier Schutzgebiete tagen im Harz

11.10.2013 06:31 Uhr
ROSSLA. Zwei Großschutzgebiete, viele gemeinsame Ziele: In Roßla im Landkreis Mansfeld Südharz kommen heute Naturschützer des Nationalparks Harz und des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz zu einer Tagung zusammen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto «Biologische Vielfalt im Harz». Die Teilnehmer, darunter Biologen und Geologen, wollen die unterschiedlichen Naturschutzziele für Ober- und Südharz noch besser aufeinander abstimmen. Auf dem zweitägigen Tagungsprogramm stehen Vorträge und eine Exkursion. Vertreter der Nationalparkverwaltung wollen unter anderem über das erste Fledermausmonitoring im Nationalpark oder den Harzer Luchs informieren. Rund um das Biosphärenreservat geht es auch um bestimmte Pilzarten und Flechten. (dpa/sa)

Quelle: www.mz-web.de

10.11.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Naturschutz – Unesco-Reservat nebenan?

10.10.2013 19:35 Uhr
Der Luchs gehört im Gebiet des möglichen Biosphärenreservats im Landkreis Nordhausen in Thüringen zu den geschützten Arten. (BILD: MAIK SCHUMANN)

Von Helga Koch
Es wird geprüft, im Nachbarkreis Nordhausen ein Biosphärenreservat Karstlandschaft einzurichten. Es gibt Befürworter, Gegner – und viel Desinteresse.Die Aufklärungsarbeit lässt derzeit zu wünschen übrig.

SÜDHARZ/MZ. Während in Sachsen-Anhalt weiter verhandelt wird, um das Ja der Gemeinde Südharz zur Unesco-Anerkennung des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz zu erreichen, spielt das Thema nun auch in Thüringen eine Rolle. Zwar mit Zeitverzug. Denn laut Koalitionsvertrag von CDU und SPD sollte bis 2012 geprüft sein, wie die Chancen für ein solches Reservat in Thüringen stünden. Zuzeit befassen sich die Nordhäuser Kommunalpolitiker damit. Die Pläne, ein länderübergreifendes Reservat – sogar mit Niedersachsen – zu schaffen, stammen aus den 1990er Jahren.

Das Landratsamt Nordhausen hat jetzt einen Bericht dazu vorgelegt. Er zeigt neben einer ausführlichen Bestandsanalyse die Chancen für die Region auf, vergleicht die Argumente für und gegen das Reservat. Die 15-seitige Stellungnahme kommt zu dem Schluss, dass es einen „umfassenden gemeinsamen Meinungs- und Informationsaustausch zu den Vor- und Nachteilen eines Biosphärenreservats mit allen Interessengruppen der Region“ geben müsse. Detaillierte Pläne lägen aber noch nicht vor.

„Breite Beteiligung“ erforderlich“

In der Stellungnahme heißt es beispielsweise zur einmaligen Naturausstattung: „Das Biosphärenreservat kann zu einer Aufwertung der Region führen, wenn die gesamte Region und deren Entscheidungsträger von dem Konzept überzeugt sind und es gemeinsam mit den entsprechenden Inhalten/Projekten umsetzen.“ Speziell Direktvermarkter könnten von einem Reservat profitieren. So könnte der Fuhrpark des Trinkwasserversorgers entsprechend mit dem Markennamen ausgestattet werden, die Firma Nordbrand damit werben, dass sie Wasser aus firmeneigenen Brunnen aus dem Reservat entnimmt. Die Hopfenfelder in der Goldenen Aue würden vielleicht einen Aufschwung erleben und in der Region für die Produktion eines eigenen Bieres vermarktet werden. An anderer Stelle heißt es: „Die Verwaltung eines in der Region anerkannten und mit den Partnern vernetzten Biosphärenreservats könnte bei besserer finanzieller und personeller Ausstattung… für die Entwicklung des Tourismus mehr leisten als ein Naturpark.“

Letztlich müsse gewährleistet sein, dass ein Biosphärenreservat auch die mehrheitliche Zustimmung der unmittelbar betroffenen Bevölkerung findet. Denn eine Umsetzung der Aufgaben gegen den Willen der Betroffenen sei weder möglich noch sinnvoll, steht im Bericht. Daher sei eine „breite Beteiligung, Diskussion und Aufklärung bereits im Vorfeld“ einer möglichen Ausweisung mit allen Betroffenen erforderlich.

„Mehrheitlich eine mangelnde Akzeptanz“

Derzeit überwiege eine ablehnende Haltung zum Reservat, wegen unzureichender Aufklärungsarbeit würden Restriktionen befürchtet. Eine „umfassende Aufklärungsarbeit“ wäre nötig, setze jedoch die Bereitschaft aller Akteure voraus, „ sich eingehend und vorurteilsfrei mit dieser Problematik zu befassen“. Bisher sei das Thema „nur äußerst unzureichend beziehungsweise gar nicht“ diskutiert worden. Die Meinungen seien gespalten und einseitig. Bei den Menschen gebe es „mehrheitlich eine mangelnde Akzeptanz oder ungenügendes Interesse sowie unzureichende Informationen“.

Fazit: Sollte ausgelotet werden, wie die Chancen für ein Biosphärenreservat stehen, wäre „selbstverständlich mit Unterstützung sowohl der örtlichen als auch überregionalen landesübergreifenden Akteure und Verwaltungen ein entsprechender öffentlicher Diskussionsprozess anzustoßen und zu lenken.“ Das aber müsste inhaltlich detailliert geplant werden.

Und genau das wäre in Sachsen-Anhalt wohl auch ratsam gewesen.

Quelle: www.mz-web.de

15.09.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Natur – Hinter die Kulissen geblickt

15.09.2013 22:59 Uhr
Bernd Ohlendorf (rechts)
Auch Bernd Ohlendorf (rechts) von der Referenzstelle für Fledermausschutz Sachsen-Anhalt stellte seine Arbeit vor.   (BILD: STEFFI ROHLAND)
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Von Steffi Rohland
Die Verwaltung des Biosphärenreservats „Karstlandschaft Südharz“ zeigte erstmals öffentlich ihre Räume und stellte ihre Arbeit vor. Zudem präsentieren sich der Förderverein und die Referenzstelle für Fledermausschutz in Sachsen-Anhalt.
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ROSSLA/MZ. Die Mitarbeiter des Biosphärenreservates „Karstlandschaft Südharz“ machen manchmal auch fast Unmögliches möglich: Damit der Rollstuhlfahrer Ronald Kopf am Sonnabend den „Tag der offenen Tür“ in der Verwaltung in Roßla besuchen konnte, trugen ihn Olaf Bringmann und Alexander Haupt kurzerhand die Treppe hinauf. So konnte auch der Rollstuhlfahrer an der Veranstaltung teilnehmen, bei der das Biosphärenreservat erstmals einen Blick hinter die Kulissen seines Hauptquartiers erlaubte und dort Werbung in eigener Sache machte.
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Wanderfreunden und Besuchern von Regionalmärkten sind die meisten Mitarbeiter der Verwaltung gut bekannt. Bei Vorträgen, Wanderungen und an Infoständen berichten sie regelmäßig über ihre Arbeit und die Ziele des Großschutzgebietes. Nun sahen die Gäste aber auch, wie viel Kleinarbeit hinter den präsentierten Daten und Fakten steckt. So erfuhren Gisela und Christian Billinger aus Gonna zum Beispiel, dass für Armin Hoch und Harald Bock der tagelangen Forschungsarbeit in Wald und Flur die Dateneingabe in spezielle Computerprogramme folgt.
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Helmut Haake aus Kelbra kannte bereits Uwe Kramer von den Sonntagswanderungen auf dem Karstwanderweg. „Ich wollte auch mal die anderen Kollegen kennenlernen“, sagte er. „Außerdem erfährt man viele Details.“ Sein besonderes Interesse weckte die nahezu unbekannte Karstbibliothek. 9 000 bibliophile Werke zum Thema Karstlandschaft kann Brigitte Masny den Lesern zur Einsicht vorlegen. „Für Neuanschaffungen haben wir leider kein Geld“, sagt Christiane Funkel, die amtierende Leiterin des Biosphärenreservates. „Da sind wir auf Spenden angewiesen.“

Für Eckhard und Helga Krüger aus Hohlstedt war der Technikstand der Landschaftspfleger der erste Anlaufpunkt. Alexander Haupt berichtete dort über die Arbeit der sechs Kollegen, die unter anderem als „Feuerwehr“ in verbuschten Streuobstwiesen eingesetzt werden. Denn zahlreiche geschützte Orchideenstandorte sind nur durch die Mahd zu erhalten.

Aber auch die Pflege des Karstwanderweges könnte von den Kommunen oder in ehrenamtlicher Arbeit gar nicht bewerkstelligt werden. Dazu gehört nämlich die ständige Erneuerung von zerstörten Schildern, Bänken und Geländern. Aber auch die Herstellung von Sitzraufen und der Rahmen und Aufsteller für Infotafeln erfolgt in der eigenen Werkstatt, die vom Mitarbeiter Olaf Bringmann vorgestellt wurde. In regelmäßigen Abständen bekommt er dabei Hilfe von Praktikanten oder Menschen, die ein sogenanntes freiwilliges ökologische Jahr absolvieren.

Auch innerhalb der Junior-Ranger-Ausbildung wird von den Mädchen und Jungen zu Hammer und Nägeln gegriffen, um zum Beispiel Nistkästen zu bauen. In der Karstwichtelhöhle konnten die Besucher ihr Wissen rund um die Natur und ihre Geschicklichkeit testen. Egbert Freisinger erläuterte den Besuchern die geografischen Karten, in denen verschiedene Lebensraumtypen erfasst werden. Natürlich erfuhren die Besucher auch etwas über die unvermeidliche Verwaltungsarbeit. Außerdem präsentierten sich der Förderverein und die Referenzstelle für Fledermausschutz Sachsen-Anhalt.

Quelle: www.mz-web.de

19.08.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Haselmauscamp in Hainrode – Auf der Spur der kleinen Nager

19.08.2013 09:29 Uhr
Haselmaus
Die undatierte Aufnahme zeigt eine junge Haselmaus in einem Haselnuss-Strauch beim Fressen. (FOTO: DPA)

Im Südharz fühlen sich Haselmaus und Siebenschläfer wohl. Das Hauptverbreitungsgebiet der Nager ist am 7. und 8. September Schauplatz für ein Camp für Kinder und Jugendliche, die vor Ort alles über die Tiere erfahren können.

HAINRODE/MZ. Am 7. und 8. September 2013 findet das 5. Haselmaus-Camp als gemeinsameVeranstaltung des BUND Sachsen-Anhalt, Regionalverband Halle/Saalkreis und des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz in Hainrode statt.

Der BUND Sachsen-Anhalt und die Verwaltung des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz laden alle naturinteressierten Kinder und Jugendlichen zu einem spannenden Wochenende ein – Eltern dürfen auch mitgebracht werden. Dabei geht es insbesondere um die beiden Bilcharten Haselmaus und den Siebenschläfer. Diese kleinen Nagetiere leben vor-zugsweise in Laubwäldern mit Haselsträuchern und in Streuobstwiesen. Der Südharz stellt eines der Hauptverbreitungsgebiete für diese Arten in Sachsen-Anhalt dar. Was eine Nussjagd ist und wo Haselmäuse am liebsten wohnen, all das wird an diesem Wochenende erklärt. Neben interessanten Vorträgen und Exkursionen mit Spezialisten kommen auch Spaß und Spiel nicht zu kurz. Am Samstagabend wird gegrillt, es gibt ein Lagerfeuer und, falls das Wetter es zulässt, auch eine spannende Nachtwanderung.

Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung bis zum 4. September 2013 erforderlich. Die Anmeldeformulare sind in der Verwaltung des Biosphärenreservates erhältlich oder können auf der Internetseite heruntergeladen werden. Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz, Hallesche Straße 68a, OT Roßla, 06536 Südharz, Telefon 034651/29 88 90

Internet: www.bioreskarstsuedharz.de

Quelle: www.mz-web.de

16.07.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Ministerium will Gespräche zu Biosphärenreservat führen

16.07.2013 22:58 Uhr
Von Helga Koch
Sachsen-Anhalts Umweltministerium steht weiter zum Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. Das reichlich 30.000 Hektar große Reservat war 2009 nach Landesrecht ausgewiesenworden. Die Aufklärungsarbeit soll jetzt verstärkt werden.
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ROSSLA/MZDie Umweltministerium Sachsen-Anhalts bekennt sich nach wie vor zum Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. Das hat am Dienstag Annette Zietlow, Referatsleiterin für allgemeinen Naturschutz, Großschutzgebiete und Naturschutzfördermaßnahmen, während eines Vor-Ort-Gespräches in der Reservatsverwaltung in Roßla versichert. Das reichlich 30 000 Hektar große Reservat war 2009 nach Landesrecht ausgewiesen worden. Der Antrag an die Unesco, das Reservat als Weltnaturerbe anzuerkennen, war am Widerstand der Gemeinde Südharz gescheitert. Dennoch hatte der Landtag einmütig daran festgehalten, die Verwaltung wie bisher zu erhalten und die Arbeit fortführen zu lassen.
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Unesco-Anerkennung bleibt Ziel
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Wichtig sei es, so Zietlow, die Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken, mehr über die Ziele des Biosphärenreservats aufzuklären und Befürchtungen in Teilen der Bevölkerung zu zerstreuen. Das Ministerium werde weitere Gespräche mit der Gemeinde Südharz führen. Sie gehe davon aus, dass dies der Minister wohl selber übernehme. „Wir werden alles versuchen, um das Biosphärenreservat entsprechend des Landtagsbeschlusses zuentwickeln und die Unesco-Anerkennung zu erreichen.“Allerdings ist derzeit noch immer die Klage der Gemeinde Rottleberode beziehungsweise ihrer Rechtsnachfolgerin, der Gemeinde Südharz, gegen die 2009 erfolgte Ausweisung des Reservats nach Landesrecht anhängig. Im Zuge des Verfahrens war ein Vergleich angestrebt worden. Er sollte darin bestehen, eine Vereinbarung zwischen Gemeinde und Umweltministerium auszuhandeln. Diese Verhandlungen waren kurz vor dem Ratsbeschluss der Gemeinde ergebnislos abgebrochen worden.Landschaftspfleger am Süßen See

In der Reservatsverwaltung sind 28 Mitarbeiter einschließlich der Landschaftspfleger tätig. Darunter seien aber laut der stellvertretenden Leiterin Christiane Funkel mehrere Vorruheständler und Langzeitkranke. Ein Teil der Landschaftspfleger ist für mehrere Wochen bei der Bekämpfung des Feuerbrands am Süßen See im Einsatz.

Quelle: www.mz-web.de

11.07.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Ausstellung in Roßla
Wanderschau informiert über Schutzgebiete

11.07.2013 10:54 Uhr

 
Auch das Knabenkraut wächst auf geschützten Flächen.   (BILD: SRO)

Am Donnerstag ist die Eröffnung in der Reservatsverwaltung. Höhepunkt der Veranstaltung soll die Präsentation des druckfrischen Sonderheftes der Reihe „Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt“ sein.

ROSSLA/MZ/SRO. Unter dem Thema „Grüne Schatzkammer Sachsen-Anhalt“ wird am heutigen Donnerstag um 18 Uhr in der Verwaltung des Biosphärenreservats in Roßla, Hallesche Straße 68a (neben der Roßpassage), die Wanderausstellung über das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 in Sachsen-Anhalt eröffnet.

Höhepunkt der Veranstaltung soll die Präsentation des druckfrischen Sonderheftes der Reihe „Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt“ sein. Das 176 Seiten umfassende Heft ist allein der Landschaft und dem Artenreichtum im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz unter dem Schwerpunkt „Natura 2000 im Südharz“ gewidmet.

Die Ausstellung, die im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz erarbeitet wurde, bietet nach Angaben der Erarbeiter Wissenswertes für die ganze Familie. Für Kinder bestehe ein Wettbewerb zum Mitmachen. Ein einstündiger Film gibt außerdem einen Einblick in die „grünen Schätze“ Sachsen-Anhalts. Das Schutzgebietsnetz nimmt allein in Sachsen-Anhalt rund 11,3 Prozent der Landesfläche ein. „Natura 2000“ ist der Oberbegriff für Gebiete, die nach der EU-Vogelschutzrichtlinie nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) als FFH-Gebiete ausgewiesen sind. Die Finanzierung der Ausstellung erfolgte durch europäische Fördermittel und Geld des Landes.

Quelle: www.mz-web.de

10.06.2013 – Pressemitteilung NaturFreunde Deutschlands

Eckart KuhlweinBild1
Mitglied des Bundesvorstands
Fachbereichsleiter Naturschutz
und Umwelt, Sanfter Tourismus

10.06.2013 – NaturFreunde bekennen sich zum Biosphärenreservat
Wanderung zur Queste mit vielen Teilnehmern

Die deutschen NaturFreunde treten für ein UNESCO-Biosphärenreservat in der Karstlandschaft im Südharz ein. Zum Beginn einer Wanderung zum Bauerngraben und zur Queste bzw. nach Questenberg am vergangenen Sonnabend sagte Eckart Kuhlwein als zuständiger Fachbereichsleiter für Umwelt- und Naturschutz, die Anerkennung der einzigartigen Landschaft durch die Unterorganisation der Vereinten Nationen könnte den sanften Tourismus in der Region beleben und viele Arbeitsplaetze schaffen.

Die vierstündige Wanderung, an der auch die Landtagsabgeordnete Nadine Hampel aus Wallhausen und der Vorsitzende des Kreisanglervereins Sangerhausen, Gerhard Jarosz, mit seiner Frau teilnahmen, war ein Beitrag zur „Flusslandschaft des Jahres Helme“, einer gemeinsamen Aktion von Anglern und NaturFreunden. Die deutschen NaturFreunde hatten sich am Wochenende mit insgesamt 40 Wanderungen, Rad- und Kanutouren  sowie mehreren Natura-2000-Festen an einer Initiative des Bundesamtes für Naturschutz beteiligt, für das europäische Schutzsystem Natura 2000 und seine biologische Vielfalt zu werben.

Mit 27 Teilnehmern erreichte die Wanderung unter der Führung von Marcus Fritze bei herrlichem Frühsommerwetter beinahe einen Rekord. Vom Parkplatz bei Agnesdorf ging es zunächst zum Bauerngraben, der sich mit viel Wasser von seiner besten Seite zeigte. Anschließend kletterten die Wanderer zur Queste und genossen den Ausblick. Nach einer Kaffeerast in Questenberg ging es auf Waldwegen zurück zum Parkplatz. Die NaturFreunde wollen die Wanderwege zum Bauerngraben und über die Queste – durch ein von der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschütztes Gebiet als „Natura-Trail“ dokumentieren. 100 solcher in Flyern für Wanderer und Radfahrer beschriebenen „Trails“ gibt es inzwischen in Deutschland.

Marcus FritzeMarcus Fritze, Experte für das Biosphärenreservat, schilderte den Wanderern am Bauerngraben die geologischen Wunder.

06.06.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Aktionsbündnis dankt Bürgern und Partnern

06.06.2013 16:28 Uhr
In Roßla sind ab sofort Aufkleber und Anstecker mit der Aufschrift „Pro Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz“ erhältlich. Damit soll weiter an dem Vorhaben festgehalten werden, die Region als Unesco-Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.
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ROSSLA/MZ/HKO. Das Aktionsbündnis „Pro Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz“ hält an seinem Ziel, der Anerkennung der Region als Weltnaturerbe durch die Unesco, fest. Dazu sind ab sofort vier verschiedene Aufkleber und ein Anstecker mit der Aufschrift „Pro Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz“ beim Förderverein und in der Reservatsverwaltung in Roßla erhältlich. Zugleich hat das Aktionsbündnis darauf verwiesen, dass 7 299 Bürger und 178 Bündnispartner binnen weniger Wochen ihre Zustimmung zum Antrag an die Unesco mit ihrer Unterschrift bekundet haben. Damit sei ein „deutliches positives Zeichen aus der Region dem negativen Gemeinderatsbeschluss“ entgegengesetzt worden, heißt es in einer Presseerklärung. Der Rat der Gemeinde Südharz hatte im Februar sowohl eine Vereinbarung mit dem Umweltministerium Sachsen-Anhalts als auch den Antrag auf Anerkennung der Karstlandschaft Südharz als Weltnaturerbe abgelehnt. Der Landtag hält einmütig am Ziel der Unesco-Anerkennung fest.

Das Aktionsbündnis hat bereits ein Bürgerbegehren gegen den Ratsbeschluss erwogen. Das sei jedoch vorerst nicht möglich, weil die Gemeinde Rottleberode gegen die Ausweisung des Reservats geklagt hatte und das Klageverfahren noch läuft. Die Zeit bis zur juristischen Klärung werde das Aktionsbündnis nutzen, um aufzuklären, „die zahlreichen falschen Gerüchte“ zu widerlegen und mit Aufklebern Zeichen zu setzen.

Quelle: www.mz-web.de

16.05.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

ANDERE FRAGEN GESTELLT
Förderverein: Befangenheit von Räten nicht thematisiert

ROSSLA/MZ/HKO – Der Verein „Zukunft im Südharz“ hat gestern erklärt, dass er in seinem Fragenkatalog bezüglich der Südharz-Ratsbeschlüsse über das Biosphärenreservat an die Kommunalaufsicht des Landkreises keine Fragen zu einem möglichen Mitwirkungsverbot von Ratsmitgliedern gestellt habe. Denn das sei in dem MZ-Artikel „Südharz-Räte waren nicht befangen“ (MZ vom 14. Mai, Seite 9) so geschrieben worden.

Der Verein „Zukunft im Südharz“, Förderverein für das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz, habe nach dem Gemeinderatsbeschluss, mit dem die Unterzeichnung des Unesco-Antrags und die Unterzeichnung der Vereinbarung mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt abgelehnt wurden, die Kommunalaufsicht in Sangerhausen gebeten, einige damit zusammenhängende Sachverhalte zu prüfen.

Der Katalog des Fördervereins enthalte demnach Fragen, die sich jedem Bürger ergeben würden, der sich über das Zustandekommen der Beschlüsse informiere. Unter anderem sei bemerkt worden, dass in der Ankündigung der Tagesordnung im Amtsblatt vom 23. Februar das Biosphärenreservat nicht korrekt bezeichnet worden ist. Es sei auch gefragt worden, ob es im Sinne der Bürger sei, wenn Gemeinderatsmitglieder zum Thema der Abstimmung vom Bürgermeister einseitig und unvollständig informiert worden seien, so der Förderverein.

Weiter habe man wissen wollen, ob ein Bürgermeister über einen Vertrag verhandeln dürfe, in dem unter dem Begriff des „Drittschutzes“ Ansprüche der Wirtschaft, also Dritter, geregelt werden sollten. Und es sei aufgefallen, dass nicht alle Gemeinderäte im Sinne der Beschlüsse ihrer Ortschaftsräte gestimmt hätten. Die Antwort der Kommunalaufsicht liege vor.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 16.05.2013