Kommunalwahl in Südharz – Rückenwind fürs Reservat
Von Helga Koch, 31.01.2014 18:47 Uhr
In der Gemeinde Südharz entsteht ein neues Bündnis, das sich im neuen Gemeinderat auch für die Unesco-Anerkennung stark machen will. Wer für welchen Listenplatz beim „Bündnis für den Südharz“ zur Wahl stehen wird, soll im März entschieden werden.
SÜDHARZ/MZ. Das könnte spannend werden. In der Gemeinde Südharz formiert sich gegenwärtig ein „Bündnis für den Südharz“. Es will zur bevorstehenden Kommunalwahl am 25. Mai in den Gemeinderat einziehen. Wer dafür kandidiert und auf welchem Listenplatz stehen wird, entscheidet sich erst im März. Ab der kommenden Woche sind in den größeren Orten öffentliche Informationsveranstaltungen geplant.Vorerst haben der Wallhäuser Fritz Glaser, der als Person des Vertrauens im Vorfeld der Wahl den Kontakt zur Verwaltung halten werde, und der Hainröder Ortsbürgermeister Hans-Ulrich Hilpert (beide parteilos) die organisatorischen Fäden in der Hand. Sie werden, wie sie sagen, von einem knappen Dutzend Südharzer Bürger unterstützt – und wissen noch eine „geballte Macht“ von mehreren Vereinen, Unterstützern und Bündnispartnern fürs Biosphärenreservat hinter sich.
Eine naturverträgliche Regionalentwicklung
Als Ziele hat das Bündnis bislang sieben Schwerpunkte formuliert. Es will sich einsetzen für starke Ortschaften und lebendiges Vereinsleben, den Erhalt der Umwelt und ein Unesco-Biosphärenreservat im Südharz, kurze Schulwege durch den langfristigen Erhalt kleiner Dorfschulen und Kindertagesstätten. Hinzu kommen eine „gerechte Verteilung der finanziellen Mittel an die Ortschaften“, regionale Arbeitsplätze, eine naturverträgliche Regionalentwicklung und sanfter Tourismus sowie Familienfreundlichkeit.
Die Idee, als Bündnis zur Wahl anzutreten, hat ihren Grund: „Wir wollen etwas gestalten, weil wir mit dem bisherigen Geschehen im Gemeinderat völlig unzufrieden sind“, sagt Hilpert, der als Ortsbürgermeister fast jede Ratssitzung verfolgt und kürzlich der FDP den Rücken gekehrt hat. Es gebe etliche Ratsmitglieder, die sich schon seit langem nicht mehr beteiligen, nichts sagen, den Sitzungen fern bleiben oder aber auf verschiedene Weise befangen seien, etwa als Bedienstete der Gemeinde oder Mitglied der Feuerwehr. Deshalb wünsche sich das Bündnis „kluge und kompetente Köpfe, unabhängige und neue Leute“ für den Gemeinderat. Die Region biete ein riesiges Potenzial, das es gemeinsam durch alle Orte und mit den Menschen zu nutzen gelte.
Alles kein Problem?
Für die kommenden Wochen ist der Fahrplan in groben Zügen abgesteckt: Die erste Informationsveranstaltung findet am Montag, 3. Februar, 19 Uhr, im Wickeröder Hotel „Fünf Linden“ statt. Weitere Termine folgen in Stolberg, Roßla, Hayn, Schwenda und Rottleberode. Mit Plakaten, Handzetteln und demnächst über die Internetseite www.buendnis-suedharz.de will das Bündnis Kandidaten gewinnen, die den Mut haben, sich zu stellen. Am 10. März wird eine offene Wahlversammlung stattfinden, bei der sich die Kandidaten bewerben und vorstellen können und ihre Reihenfolge auf der Liste bestimmt wird. Glaser und Hilpert hoffen, dass sich die maximal möglichen 25 Kandidaten aufstellen lassen. Und sie sind felsenfest überzeugt, dass die nötigen, knapp 90 Unterstützerunterschriften auch kein Problem sein dürften.
Quelle: www.mz-web.de