22.10.2013 – Mitteldeutsche Zeitung

Karstlandschaft Südharz – 575.000 Euro fürs Biosphärenreservat

22.10.2013 16:30 Uhr | Aktualisiert 22.10.2013 17:48 Uhr
Von Helga Koch
Das Land Sachsen-Anhalt steht zum Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz. Der CDU-Landespolitiker André Schröder regt nun sogar eine „Südharzkonferenz“ an. Ein Planentwurf für den Haushalt 2014 sieht einen Betrag von 575.000 Euro für das Reservat vor.

ROSSLA/MZ. Die Befürworter des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz dürften – erst mal wieder – aufatmen: Das Land Sachsen-Anhalt steht zum Reservat. Und das soll sich auch im Haushalt fürs kommende Jahr widerspiegeln, wie André Schröder, Chef der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzender seiner Partei in Mansfeld-Südharz, jetzt versichert hat. Um den Diskussionsprozess um das umstrittene Reservat zu „befördern“, regt er eine „Südharzkonferenz“ an.

Schröder teilte der MZ im Zusammenhang mit den laufenden Beratungen zum Landeshaushalt 2014 mit, „dass auch im kommenden Jahr die Finanzierung der Biosphärenreservatsverwaltung in Roßla gesichert wird.“ Allerdings werde wegen der ablehnenden Haltung des Gemeinderates von Südharz weiterhin kein Antrag auf eine Anerkennung als Weltnaturerbe durch die Unesco erfolgreich sein.

Verbindliche Verordnung geplant

Schröder: „Nach wie vor findet bei einer Mehrzahl der Gemeindevertreter im Südharz die Unesco-Idee keine ausreichende Akzeptanz.“ Dies könne in Magdeburg nicht ignoriert werden. „Wir sichern aber im Landeshaushalt ab, dass der Diskussionsprozess fortgeführt werden kann.“ Die Allgemeinverfügung, die von der Gemeinde bislang gefordert worden sei, solle durch eine verbindliche Verordnung im Rahmen eines Verordnungsverfahrens ersetzt werden, kündigte der Politiker an. Darüber hinaus stelle er sich vor, dass das Land zur stärkeren Einbindung der Bevölkerung der Region eine „Südharzkonferenz“ initiiert.

Wie ein Sprecher des Umweltministeriums in Magdeburg sagte, sehe der Planentwurf für den Haushalt 2014 einen Betrag von 575 000 Euro für das Reservat im Südharz vor. Das sei fast identisch mit der Summe, die es in diesem Jahr zugewiesen bekommt – nämlich 578 000 Euro.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hatte in diesem Jahr einstimmig beschlossen, am Ziel der Unesco-Anerkennung für das reichlich 30 000 Hektar große Gebiet festzuhalten. Bisher ist der Antrag nicht gestellt worden, weil die Unesco die Akzeptanz durch die einheimische Bevölkerung als entscheidendes Kriterium für eine Aufnahme ins Weltnaturerbe erwartet. Das Reservat war 2009 durch die Landesregierung mit einer Allgemeinverfügung ausgewiesen worden.

Deutschlands Nummer 16?

In Deutschland bestehen gegenwärtig 15 Biosphärenreservate. Das Gebiet im Südharz könnte Nummer 16 werden. Allerdings lehnt das der Südharz-Gemeinderat mehrheitlich ab.

Quelle: www.mz-web.de