WALDBESITZER ZUM GESPRÄCH IM MINISTERIUM
ROSSLA/MAGDEBURG/MZ. Private Waldeigentümer, denen Splitterflächen innerhalb der Kernzone des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz gehören, können jetzt ihre Flurstücke an das Land Sachsen-Anhalt verkaufen. Das hat Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) in einem Gespräch angeboten, sagte der Abteilungsleiter für Naturschutz und Forsten im Ministerium, Peter Wenzel.
Vermessung teurer als Flächen
Ob die Waldbesitzer verkaufen wollten, sei jedoch offen. Er habe vorgeschlagen, so Wenzel, das ausführlich in einer Versammlung der Wickeröder Forstbetriebsgemeinschaft zu besprechen. An dem Gespräch in Magdeburg hätten drei der eingeladenen Waldbesitzer teilgenommen.
In der 918 Hektar großen Kernzone des Biosphärenreservats befinden sich knapp zwölf Hektar Wald in Privathand, der „Rest“ gehört dem Land. Bei den privaten Flächen handelt es sich um Teile von 28 Flurstücken, hauptsächlich in der Plateaulage des Uhufelsens. Diese Flurstücke haben jedoch eine Gesamtgröße von über 50 Hektar. Das Land würde allerdings, wenn die Eigentümer zustimmen sollten, diese Flurstücke dann vollständig kaufen – und nicht nur den Anteil innerhalb der Kernzone. „Würde man die Flurstücke teilen, müsste man das alles noch vermessen“, sagte Wenzel, „und dann wären die Vermessungskosten teurer als die Flächen.“ Wie viel die Waldbesitzer für die Flächen gezahlt bekämen, könne er nicht sagen: „Dazu würde eine Waldbewertung erfolgen.“
Mit der Einladung der Privatwaldbesitzer hat Aeikens sein Versprechen gehalten. Er hatte in einer Informationsveranstaltung zum möglichen Unesco-Antrag für das Biosphärenreservat in Roßla zugesagt, persönlich mit den Waldbesitzern zu sprechen, denen Teilflächen innerhalb der Kernzone gehören.
Regierung hält am Ziel fest
Allerdings hat inzwischen der Südharz-Gemeinderat den Antrag an die Unesco auf Anerkennung des Reservats abgelehnt. Der Landtag hat sich danach erneut mit dem Thema beschäftigt und einstimmig beschlossen, dass die Regierung die Unesco-Anerkennung dennoch als Ziel weiterverfolgen solle. Möglicherweise will das Aktionsbündnis für das Biosphärenreservat dazu ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen.
Quelle: www.mz-web.de