Mansfeld-Südharz
Knauf investiert in Logistik
Ablehnung aus der Reservatsverwaltung sorgt für Missstimmung
ROTTLEBERODE/MZ. Die weltweit agierende Knauf-Gruppe baut ihr Engagement am Standort Rottleberode aus. Nach Investitionen von acht Millionen Euro im vergangenen Jahr sollen in diesem Jahr zehn Millionen Euro investiert werden. Unter anderem fließe das Geld in die Werksinfrastruktur, aber auch in neue Projekte. „Wir werden 2013 ein Logistikzentrum aufbauen“, kündigte Werkleiter André Materlik auf dem traditionellen Neujahrsempfang des 130-Mann-Unternehmens an. Zudem richtete er den Blick auf ein „vielversprechendes Forschungsprojekt“ in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordhausen, in das rund eine Million Euro fließe.
Carlo Knauf, Direktor für Produktion und Technik des Familienunternehmens, zog „trotz aller Schwierigkeiten im Jahr 2012“ eine positive Bilanz der international agierenden Gruppe. „Wir haben den Umsatz auf sechs Milliarden Euro gesteigert“, sagte Knauf, der in Deutschland 35 Werke betreut. Vor allem die „guten Geschäfte“ in Osteuropa zeigten, dass man dort die Krise bereits hinter sich gelassen habe. Weniger erfolgreich gestalte sich das Geschäft auf dem chinesischen Markt. „Den schwarzen Kontinent werden wir uns jetzt zur Brust nehmen“, kündigte er ein stärkeres Engagement und weitere Investitionen „in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe“ an. Details nannte er nicht.
Für Missstimmung sorgt indes eine ablehnende Stellungnahme aus der Verwaltung des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz zu einem Vorhaben. So beabsichtigt die Firma Knauf, am „Alten Stolberg“ in Thüringen 27 Hektar genehmigter Abbaufläche abzugeben und im Gegenzug 27 Hektar, die außerhalb des Bergwerkfeldes liegen, in dieses einzubeziehen. Die Flächen, die abgegeben werden, hätten einen höheren Naturschutz-Wert als jene Flächen, die in den künftigen Abbau integriert werden sollen, argumentiert Materlik. Aus Sicht der Firma Knauf stelle das eine so genannte Win-Win-Situation für beide Seiten dar. Dieses sei auch auf „ein positives Echo“ bei den Naturschutzverbänden in Thüringen gestoßen, so dass die Stellungnahme aus der Reservatsverwaltung in Roßla im Zuge des Planfeststellungsverfahrens auf „völliges Unverständnis“ im Unternehmen stoße. „Damit wir nicht falsch verstanden werden, wir haben immer ein Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz nach den Kriterien der Unesco befürwortet“, ergänzte Materlik.
Quelle: www.mz-web.de
Zahlen und Fakten
Über 150 Produktionsstätten weltweit
erstellt 20.01.13, 10:53h, aktualisiert 20.01.13, 11:32h
HALLE (SAALE)/MZ. Mit mehr als 150 Produktionsstätten weltweit, darunter in Rottleberode im Landkreis Mansfeld-Südharz, gehört Knauf nach eigenen Angaben zu den führenden Baustoffherstellern. Knauf beschäftigt 23 000 Mitarbeiter in über 40 Ländern und erwirtschaftete nach Firmenangaben im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von sechs Milliarden Euro. Weltweit werden über 60 Steinbrüche und Gruben betrieben. Heute produziert und verkauft Knauf seine Produkte in allen europäischen Ländern. Darüber hinaus stehen Fabriken in Nord- und Südamerika, in den GUS-Staaten, in der Türkei, in China und in Indonesien. Das im Jahr 1932 im saarländischen Perl von den Brüdern Alfons Knauf und Karl Knauf gegründete Unternehmen Gebr. Knauf Rheinische Gipsindustrie war die Keimzelle des weltweit agierenden Unternehmens.